Austrian Standards Institute : Warm, aber nicht zu sehr
Die Neuausgabe der ÖNORM B 8110-3 hilft, sommerliche Überwärmung in Räumen zu vermeiden.
Nach wie vor gilt für viele Gebäude: Im Winter verschlingen sie Unsummen fürs Heizen, im Sommer kostet die Kühlung ein kleines Vermögen. Grund genug, dem Wärmeschutz erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen - nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern auch in den Wärmeperioden. Unterstützt werden die Planer dabei durch die mehrteilige ÖNORM B 8110. Ihr Teil 3 mit dem neuen Titel: "Vermeidung sommerlicher Überwärmung" ist soeben in aktualisierter Ausgabe erschienen.
"Damit steht ein dem neuesten Stand der Technik entsprechendes Instrument zur Verfügung, um alle Arten von Räumen, in denen sich Menschen dauerhaft oder vorübergehend aufhalten, so auszulegen, dass sommerliche Überwärmung vermieden wird und das auch nachzuweisen", so Dipl.-Ing. Stefan Wagmeister, Komitee-Manager bei Austrian Standards. Dipl.-Ing. Stefan Wagmeister, Komitee-Manager bei Austrian Standards Bild: Austrian Standard Institute Wirksame bautechnische Mittel zur Vermeidung der Überwärmung durch Sonneneinstrahlung sind im Wesentlichen die Orientierung, Größe und Qualität der strahlungsdurchlässigen Flächen, die speicherwirksame Masse der raumumschließenden Bauteile sowie der Einrichtung, die Raumlüftung, insbesondere die Nachtlüftung und der Sonnenschutz. Weiters erlaubt die Norm erstmals eine Klassifizierung des sommerlichen Verhaltens von bestehenden Gebäuden und Neubauten in unterschiedliche Güteklassen".
Erreicht ist das Ziel - also die Vermeidung der Überwärmung - dann, wenn in Haupträumen die maximale operative Temperatur 27°C, in Schlaf- bzw. Ruheräumen 25°C in der Nacht (22:00 - 6:00 Uhr) nicht überschreitet. Der Nachweis selbst erfolgt ausschließlich rechnerisch unter Zugrundelegung der dabei verfügbaren Planunterlagen sowie der Produkt- und Materialeigenschaften.