Strom und Gas : Verbund knackt 500.000-Marke bei Kleinkunden

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© Ralf Kalytta - stock.adobe.com

Der Verbund hat sein Ziel erreicht und versorgt bereits eine halbe Million Haushalts- und Kleinkunden mit Strom und Gas. Die 500.000-Kunden-Grenze sei mit Jahresende tatsächlich geknackt worden, sagte Verbund-Vizevorstandschef Michael Strugl im Interview mit der APA. Das sei angesichts des Umbaus der Vertriebsorganisation ein ehrgeiziges Ziel gewesen.

"Nachdem wir das bei laufenden Motor vornehmen mussten, ist es besonders erfreulich, dass das Ziel, die 500.000-Schallmauer zu durchbrechen, gelungen ist", sagte Strugl. Der Marktanteil bei Haushaltskunden betrage acht Prozent. Bei den Industrie- und Geschäftskunden liege der Marktanteil bei einem Fünftel. "Beim Kundenstock sind wir unter den ersten Fünf."

Kunden werden zu Prosumern

Eine immer größere Rolle spielen die Kunden im Zuge der Dezentralisierung der Stromproduktion als Erzeuger - also somit als Prosumer. Verbund will auch hier punkten. Wenn es wie erwartet zu einer Dezentralisierung des gesamten Sektors komme, wenn von Energiegemeinschaften die Rede sei, müssten bei Verbund auch Haushaltskunden in diesem Geschäftsmodell Platz haben. Diese Kundenschnittstelle werde wichtiger. Wenn Endkunden nicht nur Stromabnehmer seien, sondern auch am Energiemarkt in einem größeren Umfang teilnehmen werden - indem sie etwa mit einer Photovoltaik-Anlage am Dach Strom produzieren oder es lokale Energiegemeinschaften als Marktteilnehmer gebe -, "dann wäre es strategisch falsch, sich von diesen Kunden zurückziehen".

Bei der Photovoltaik im Privathausbereich habe die Verbund-Beteiligung Solavolta rund 5.500 Kundenanlagen. Die Steigerungsraten seien in den vergangenen Jahren zweistellig gewesen. Strugl sieht im Bereich Sonnenenergie noch viel Potenzial und verweist dabei auf das "Eine Million Photovoltaik-Dächer-Programm" der Regierung. "Da entsteht ein großer Markt und auf dem wollen wir erfolgreich sein." Er geht davon aus, dass der Ausbau weiter beschleunigt wird, nicht nur bei Privathaushalten, sondern auch mit größeren Anlagen etwa auf Industriegebäuden, Dächern von Gewerbebetrieben oder auch auf Freiflächen "und das ist etwas, was wir uns auch genau anschauen"..

Verbund und OMV errichten aktuell die zum jetzigen Zeitpunkt größte Photovoltaik-Anlage in Österreich auf OMV-Freiflächen in Niederösterreich. Das ist aber nicht die einzige Anlage für Industriekunden. Es gebe auch andere Unternehmen, die mit Verbund auf ihren Flächen solche PV-Anlagen errichten, weil das beim Eigenverbrauch schon jetzt ein wirtschaftlicher Vorteil sei - indem man sich auch Netzgebühren oder Abgaben erspare. (APA/Red)