WEF : US-Finanzminister: Kosten des Klimawandels zu hoch angesetzt

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© World Economic Forum/Faruk Pinjo

US-Finanzminister Steven Mnuchin hält den Klimaschutz nicht für das entscheidende Thema. "Er ist eines von vielen Themen", sagte Mnuchin am Freitag zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Skiort Davos. Langfristige Pläne - wie das Ziel der Europäischen Union, bis 2050 klimaneutral zu werden - seien nur bedingt sinnvoll. "Man kann die Risiken nicht für 30 Jahre modellieren."

Die Kosten des Klimawandels würden vermutlich überschätzt. Dank technologischer Innovationen dürften sie in zehn Jahren deutlich niedriger sein als heute erwartet. Die USA machten beim CO2-Ausstoß vor allem wegen technologischer Neuerungen Fortschritte. Es werde in den nächsten 30 Jahren viele weitere Innovationen geben.

Mnuchin ergänzte, andere Themen wie Sicherheit oder Wirtschaftswachstum seien nicht weniger wichtig als der Klimaschutz. Trotzdem war das Thema in Davos dieses Jahr vorherrschend. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach am Donnerstag zum Beispiel von einer Frage des Überlebens der Menschheit.

Die deutsche Finanzminister Olaf Scholz widersprach Munchin ebenfalls: Der Klimawandel belaste ganze Wirtschaften. "Er tut uns wirklich weh. Es ist entscheidend, dass wir jetzt etwas tun", sagte er am Freitag in Davos. In Deutschland wird der Regierung allerdings vorgeworfen, zu zaghaft auf den Klimawandel zu reagieren.

Bundeskanzler Sebastian Kurz warnte in der Klimadebatte vor einem Comeback "gescheiterter" kollektivistischer Ideen und sprach sich für eine Verbindung von wirtschaftsliberaler Politik mit Klimaschutz aus. "Wir werden das Klima nicht retten, indem wir die europäische Industrie und Wirtschaft bekämpfen und schädigen." Gleichzeitig verwies der Kanzler auf Waldbrände, Überschwemmungen und Naturkatastrophen. "Es nutzt der Fortschritt nichts, wenn wir gleichzeitig unseren Planeten zerstören." (APA/Red)