Energiewende : Unternehmen sehen Energiewende als Risiko

stromleitung hochspannung stromtrasse energie energiewende öko solar licht solarpanel abend himmel strommast lichtstrahlen oberleitung leitung netz stromnetz versorgung stromversorgung kabel abendhimmel sonnenenergie sonne strom erzeugung umwelt nachhaltigkeit solarstrom umweltschutz emission erneuerbar nutzen sauber sauberkeit qualität banner park politik wolken
© psdesign1 - stock.adobe.com

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK befragte nun knapp 2.200 Unternehmer zu ihrer Einstellung gegenüber der Energiewende. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Energiewende wird mittlerweile nicht mehr als Chance, sondern vielmehr als Risiko gesehen.

Erstmals seit 2014 falle die Bewertung schlechter aus als im Vorjahr. DIHK-Präsident Eric Schweitzer: "Die Akzeptanz schwindet vor allem wegen steigender Energiekosten, nicht nur bei Öl und Gas." Rund 40 Prozent der Unternehmen hätten 2018 von steigenden Strompreisen berichtet, die Hauptlast trage der Mittelstand. "In keinem EU-Land sind die Strompreise für mittelständische Industriebetriebe höher als hierzulande", kritisierte der DIHK-Präsident.

Kohleausstieg erhöht Energiepreise

Das gelte besonders für die vom Braunkohleausstieg direkt betroffenen Regionen, die auf die Ansiedlung von Zukunftstechnologien hofften, etwa der Batteriezellenfertigung oder der Verarbeitung von Carbonfasern. Schweitzer gegenüber dem Handelsblatt: "Der aktuell diskutierte Ausstieg aus der Kohleverstromung wird zu weiteren Kostensteigerungen führen." Die Entwicklung betreffe nicht nur energieintensive Unternehmen. "Sie behindert Investitionen und die Neuansiedlung von Unternehmen in der Breite und wird damit zu einer gesamtwirtschaftlichen Herausforderung", so Schweitzer.

Notwendig sei deshalb eine zügige Entlastung der Wirtschaft. Das fordern laut der Umfrage zwei Drittel der Unternehmen. Als guten Weg dafür schlug der DIHK-Präsident vor, einen großen Teil der EEG-Umlage aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. "Zu den Top-Forderungen gehören außerdem eine Beschleunigung des Netzausbaus und eine bessere Abstimmung der vielen Einzelmaßnahmen zur Umsetzung der Energiewende."

EEG-Umlage sinkt

Im kommenden Jahr sinkt die Ökostrom-Umlage zwar, doch Zusatzkosten könnten trotzdem zu einer Erhöhung der Energiekosten führen. Um 6,405 Cent pro Kilowattstunde sinkt die EEG-Umlage. Das sind rund 5,7 Prozent weniger als dieses Jahr. Jedoch macht die EEG-Umlage nur ein Viertel des Strompreises aus. Hinzu kommen Netzentgelte, Steuern sowie weiter Abgaben, die den Strompreis deutlich in die höhe treiben und auch 2019 für einen Anstieg der Energiekosten sorgen könnten.