Gestiegene Rohstoff- und Logistik-Kosten : Teuerungen in Sicht

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© HLK/E.Herrmann

Die Rohstoffpreise für Stahl, Aluminium, Zink, Kupfer oder Kunststoff-Rohmaterial stiegen in den letzten Monaten rasant. Auch bei Elektronik-Komponenten schossen die Preise nach oben. Es gibt kaum ein Produkt im Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik oder Wassertechnik-Bereich, das ohne diese Materialien auskommt. Von einigen Herstellern im Heizungsbereich wurde es bereits offen ausgesprochen, dass sie erwägen müssen, ihre Gerätepreise an die derzeitigen Realitäten anzupassen. Man muss also kein Prophet sein, um zu folgern, dass Gasthermen, Wärmepumpen, Wärmetauscher oder Klimageräte in absehbarer Zeit teurer werden könnten.

Einer der Gründe für die Verteuerung: Viele Börsianer und Anleger rechne(te)n nach dem Ende der Corona-Maßnahmen mit einem Anspringen der Wirtschaft. Diese Aussicht treibt die Preise. Kostete das Industriemetall Kuper im April 2020 noch rund 5.000 US-Dollar pro Tonne, so zahlte man Mitte April 2021 für die Tonne Cu bereits über 9.000 USD. Ähnlich bei Aluminium: Kostete die Tonne im April 2020 rund 1.500 USD, so zahlte man Mitte April 2021 dafür 2.300 USD. Will man als Hersteller nun z. B. Bleche für seine Geräte-Produktion kaufen, so zahlt man derzeit mitunter satte 90 % mehr als noch vor wenigen Monaten (teilte ein Hersteller der HLK mit).

Noch dramatischer als die Rohstoffpreise, sind aber die Logistik-Preise gestiegen. Kostete ein Frachtcontainer von China nach Europa noch vor wenigen Monaten rund 3.000 Euro, so muss man derzeit dafür rund 12.000,- Euro berappen. Der HLK wurde auch mitgeteilt, dass es dabei aber nicht bleibt – wenn man Pech hat, zahlt nämlich ein anderer Importeur mehr für den Containertransport – dann wird der „eigene“ Container in einem Hafen abgeladen, zwischengeparkt und erst viel später weitertransportiert. Das führt natürlich in Summe auch zu erheblich längeren Lieferzeiten. Und das kann wiederum schnell zu Produktionsausfällen führen (weil kein Material/Ersatzteil/Rohstoff…vorrätig ist). Glücklich können sich jene schätzen, die über ausreichend Lagerkapazität verfügen und genug Material/Geräte/Waren vorrätig halten.

Ein österreichischer Kunststoffrohr-Hersteller erklärte in der Pressekonferenz, dass man auf die erhöhten Rohstoffpreise entsprechend reagiert habe – zusätzliches Material wurde rechtzeitig in zusätzlich angemieteten Lagern gebunkert. Eine gute Idee, die sich auch Weiterverarbeiter wie Installateure/Kälte-Klimatechniker/Anlagenbauer überlegen sollten: Bestellen Sie frühzeitig, planen Sie den Bedarf des 3 und 4. Quartals bereits jetzt ein, und mieten Sie sich notfalls zusätzliche Lagerfläche, um gekaufte Ware vorrätig zu haben. Denn es könnte gut sein, dass manche Geräte/Produkte entweder bald teurer sind und/oder erst viel später geliefert werden können. Man kann natürlich auch darauf spekulieren, dass es zu keiner Teuerung kommt. Und sollte sie doch kommen, kann man den Mehrpreis (ohne Probleme?) an den Kunden weiterverrechnen. Aber kann man auch problemlos in Kauf nehmen, dass das gewünschte Produkt nicht zum gewünschten Zeitpunkt auf der Baustelle ist?