UNTERSCHRIFTEN-ÜBERGABE DES IWO : Tausende Stimmen für die Freiheit beim Heizen

Martin Reichard, Geschäftsführer IWO Österreich,

bei der Unterschriften-Übergabe vor dem BMLFUW. Bild: Philipp Lipiarski Die Aktion „Freiheit für unsere Wärme“, die sich für Wahlfreiheit und gegen Zwang bei der Heizungswahl einsetzt, hat bis Ende Mai 15.400 Unterschriften gesammelt.

Im Juli 2017 wurden 15 Boxen zu jeweils 1.000 Unterstützungserklärungen an Umweltminister Andrä Rupprechter übergeben.

„Mich freut es sehr, dass so viele Österreicher aufgestanden sind, um für die Freiheit bei der Heizungswahl einzutreten“, zeigt sich Martin Reichard, Geschäftsführer des IWO-Österreich stolz bei der Übergabe der Petitionsergebnisse. „Ich möchte mich bei all jenen bedanken, die in den letzten Monaten unsere Aktion unterschrieben haben“, so Reichard.

Verbot in NÖ wird Emissionen nicht reduzieren

Am 18. Mai 2017 beschloss der Niederösterreichische Landtag das Verbot von Ölheizungen in Neubauten ab 2019. „Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht“, ist der IWO-Geschäftsführer überzeugt. Das Institut für Wärme und Oeltechnik unterstützt das Vorhaben, den Energieverbrauch sowie die Emissionen zu senken. „Mit dem Vorhaben der niederösterreichischen Landesregierung, Ölheizungen im Neubau zu verbieten, wird das aber nicht gelingen“, ist sich Reichard sicher. Dadurch würden laut aktuellen Daten weder Energie noch Emissionen eingespart. Dafür entstehe erheblicher Schaden vor allem in entlegenen ländlichen Gebieten für Häuslbauer, die auf die Ölheizung angewiesen sind.

Im Juli 2017 brachte das IWO fast 7.000 Unterschriften enttäuschter Bürger in die niederösterreichische Landeshauptstadt Sankt Pölten. Die Petition fordert den niederösterreichischen Umweltlandesrat Stephan Pernkopf auf, die Heizungswahl der Bürger nicht weiter einzuschränken.

Gebäudebereich vorbildlich bei Emissionen

Seit 1990 sind die CO2-Emissionen durch das Heizen um 42 % gesunken. Österreichs Klimaschutzziele 2020 im Bereich Gebäude wurden bereits 2014 erreicht. „Der Beitrag zum Klimaschutz im Gebäudebereich kann sich also sehen lassen, während in den anderen Sektoren weit weniger Maßnahmen zur Einschränkung von CO2-Emissionen gesetzt werden“, so Reichard. „Geht es nach so manchem Politiker, dann sollen die Familien den gesamten Preis für die Energiewende bezahlen. Denn kommt es zu Einschränkungen bei der Heizungswahl, wird das Heizen mit anderen Energieträgern bald deutlich teurer. In meinen Augen kann das nicht der Weisheit letzter Schluss sein.“

Paradox: Mit dem Verbot von neuen Ölheizungen in NÖ könnten mitunter auch erneubare Technologien in diesem Bereich erst gar nicht zum Einsatz kommen. So gibt es z. B. im Bereich Flüssiggas seit Kurzem eine umweltfreundliche, erneuerbare Variante dieses Brennstoffes. Ähnliches wäre in naher Zukunft auch im Bereich Heizöl durch sogenannte P2L-Anlagen (Power-to-liquid) vorstellbar.