Kelag : Spittal heizt ein

Sie weiß: "In der Ferne kommt Biomasse rein. Im Haus kommt Wärme raus"
© Kelag Wärme GmbH

In Spittal an der Drau hat die Kelag Wärme GmbH gemeinsam mit regionalen Partnern ein großes Biomasse-Fernwärmesystem verwirklicht. Die Bauarbeiten für das derzeit größte Projekt der Kelag Wärme GmbH begannen im Herbst 2012. Die Bioenergie Spittal GmbH errichtete um rund 5,8 Mio. Euro das Heizwerk, in dem zwei Biomasse-Heizkessel installiert wurden. Die Kelag Wärme GmbH investiert rund 7 Mio. Euro in das 15 km lange Fernwärmenetz. Pro Jahr werden nun rund 30 Mio. Kilowattstunden Wärme an die Kunden in Spittal/Drau geliefert, das entspricht dem Bedarf von 4.500 Wohnungen. Größte Wärmekunden sind das A.ö. Krankenhaus Spittal/Drau, das Bundesschulzentrum, die Stadtgemeinde Spittal/Drau und Wohnungsgenossenschaften.

Grüne Wärme für Spittal

„Es freut mich, dass wir heute in Spittal/Drau offiziell einheizen können“, sagt Hermann Egger, Sprecher des Vorstandes der Kelag. „Die Fernwärmeversorgung von Spittal/Drau ist Teil unserer Unternehmensstrategie. Wir haben das Ziel, Energie möglichst effizient zu nutzen und erneuerbare Energieträger einzusetzen. Mit der Fernwärme auf Basis Biomasse in Spittal substituieren wir fossile Energieträger und erreichen eine CO2-Einsparung von rund 7.000 t pro Jahr.“

Im Biomasse-Heizwerk in der Bünker-Straße sind zwei Biomasse-Kessel mit einer Leistung von 8 MW und 4 MW installiert. „Hier verfeuern wir im Endausbau pro Jahr rund 50.000 Schüttraummeter Biomasse aus der Region“, erläutert Günther Stückler, Geschäftsführer der Kelag Wärme GmbH. „Die beiden unterschiedlich großen Biomassekessel ermöglichen uns eine effiziente Betriebsführung und die optimale Nutzung des erneuerbaren Brennstoffes. Unseren Kunden liefern wir grüne Wärme – und das sehr sicher, als Ausfallsreserve dient uns ein Erdgaskessel.“

„Der Fernwärmeausbau in Spittal/Drau ist ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft in unserer Region“, sagt Anton Aschbacher, Geschäftsführer der BES Bioenergie für Spittal GmbH. „Beim Bau des Biomasse-Heizwerkes konnten viele Aufträge an heimische Unternehmen vergeben werden, außerdem nutzen wir ab sofort den heimischen Energieträger Biomasse. Auf diese Weise erzielen wir Wertschöpfung in unserer Region.“

51 % der Anteile der BES Bioenergie für Spittal GmbH hält die Kelag Wärme GmbH, 49 % halten drei Unternehmen aus Spittal, die ASTRA BioEnergie GmbH (Anton Aschbacher), die Klausner GmbH (Arno Klausner) und die Elektro Krobath GmbH (Herbert Krobath).

„Mit der Fernwärme können wir in Spittal/Drau den heimischen Rohstoff Holz nutzen und teure Energieimporte vermeiden“, sagt Bürgermeister Gerhard Pirih. „Die Stadtgemeinde Spittal/Drau hat bereits drei Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen, weitere werden folgen.“ Bürgermeister Pirih weist auch auf die Förderungen der öffentlichen Hand hin. „Bis Ende 2014 fördern Land und Bund den Umstieg auf die Fernwärme mit bis zu 60 % der Kosten für den Anschluss und die Fernwärmeübergabestation.“ Energieeffizienz-Offensive “Um den Umstieg auf Fernwärme auch für Objekte ohne Zentralheizung besonders attraktiv zu gestalten, fördern wir im Rahmen unserer Energieeffizienz-Offensive den Einbau einer Zentralheizung mit 100 Euro pro kW Heizleistung, das ergibt einer durchschnittlichen Wohnung mit 5 kW einen Zuschuss von 500 Euro netto, der über vier Jahre ausbezahlt wird“, erklärt Hermann Egger. „Auf diese Weise wollen wir noch mehr Kunden zum Umstieg auf diesen umweltfreundlichen Energieträger motivieren.“ Die Fernwärmeversorgung in Spittal wird weiter ausgebaut. 12 km sind derzeit in Betrieb, für 2014 sind Erweiterungen im Umfang von 3 km geplant.