EU MARKTÜBERWACHUNG/ TESTS : So wird die Energieeffizienz und Qualität von Heizgeräten sichergestellt

Beim Marktüberwachungsprojekt in der EU wurden verschiedene Heizungssysteme Tests unterzogen.

Diese Tests zeigten: Die Hersteller haben u. a. bei

der Produktdeklaration Nachholbedarf. Bild: HLK/Herrmann

Die Auswahl an Heizkesseln für das Eigenheim ist groß und die angebotene Qualität und Effizienz der Produkte durchaus unterschiedlich. Für die Konsumenten ist es daher nicht einfach, eine Entscheidung zu treffen. Vor allem müssen sie sich darauf verlassen können, dass alle Angaben stimmen und grundsätzlich keine minderwertigen Produkte angeboten werden. Dafür sorgt die Marktüberwachung. Die Österreichische Energieagentur war bei einem großen Marktüberwachungsprojekt im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 (EEPLIANT) tätig, in dem Organisationen aus insgesamt 12 EU-Ländern Heizkessel, LED-Lampen und Drucker überprüft haben (Anm. d. Red.: Über die LED-Lampen und Drucker informieren wir in einer separaten Meldung auf der HLK-Website).

Vorgaben: Korrekte Produktinformation und Geräte, die Mindeststandards erfüllen

Die EU-weite Gesetzgebung schreibt Mindeststandards vor und fordert eine korrekte Produktdeklaration. „EU-Gesetze verpflichten Hersteller und Importeure dazu, Mindestkriterien für Energieeffizienz und teilweise Qualität einzuhalten sowie technische Daten zu den Produkten entsprechend transparent zur Verfügung zu stellen. Diese sind im Internet, auf der Produktverpackung, dem Energielabel oder in technischen Unterlagen zu finden“, erklärt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.

Mit diesen Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass Konsumenten und professionelle Beschaffer im EU-Markt durchwegs auf Produkte zugreifen können, die gewisse Mindeststandards erfüllen. Transparente vollständige Produktinformation und das Energielabel sollen die Auswahl besonders effizienter und qualitativ hochwertiger Produkte unterstützen.

Geräte, die Mindeststandards nicht erfüllen, müssen vom Markt

„Um die Wirksamkeit dieser rechtlichen Rahmenbedingungen abzusichern, ist allerdings auch eine ausreichende Marktüberwachung erforderlich, die dafür sorgt, dass nichtkonforme Produkte vom Markt genommen und falsche Produktinformationen korrigiert werden“, betont Traupmann. Marktüberwachung liegt grundsätzlich im Verantwortungsbereich der EU-Mitgliedsländer, wird aber auch in Form von gemeinsamen, länderübergreifenden Initiativen durchgeführt. Ein Beispiel dafür ist das EU-Projekt „eepliant“ im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020, an dem die Österreichische Energieagentur teilgenommen hat.

Heizgeräte: Fehler bei Produktinfos, teilw. Test nicht bestanden

Insgesamt wurden zehn Elektro-Heizungen zur Raumheizung (keine Boiler, Paneele), 19 kleine Gaskessel (<70kW), 19 Luft-Wasser & Sole-Wasser Wärmepumpen und zwei große Kessel (70 bis 400 kW) überprüft.

Davon wurden zehn Gaskessel und sieben Wärmepumpen im Labor, zwei große Kessel auch zusätzlich beim Einsatz vor Ort getestet.

Bei der Produktdokumentation entsprachen vier elektrische Heizgeräte, 14 kleine Gaskessel und 15 Wärmepumpen nicht den Anforderungen.

Im technischen Test fielen bei den Anforderungen fünf kleine Gaskessel und vier der Wärmepumpen durch.

Die Probleme lagen fast durchwegs in einer fehlerhaften Deklaration von Produktdaten, insbesondere zu den NOx-Emissionen (Gaskessel) und den Raumheizungs-Energieeffizienz-Werten (Wärmepumpen).

Die am Projekt „eepliant“ beteiligten bzw. zuständigen Marktüberwachungsorganisationen haben entsprechende Maßnahmen gesetzt, damit die Probleme von den zuständigen Herstellern behoben werden.

Die Hersteller sind derzeit damit befasst, die technischen Informationen in der Dokumentation und auf dem Label zu korrigieren.