Photovoltaik : So arbeitet die Photovoltaik im Winter effizient

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Im Juni, Juli und August produziert ein Photovoltaik-Modul etwa dreimal so viel Strom wie in den Wintermonaten von Dezember bis Februar. Das sind rund 200 Prozent weniger Energie, die im Winter aus den Solarmodulen gezogen werden kann. Ein 330 Watt Modul, welches im Jänner 15 Kilowattstunden Energie erzeugt, produziert im Juli 51 Kilowattstunden. Was bringt nun aber die Photovoltaik im Winter und wie holt man möglichst viel aus ihr raus?

Photovoltaikanlage richtig ausrichten

„Die optimale Aufständerung – über das gesamte Jahr gesehen – hat 30 Grad Neigung und ist nach Süden ausgerichtet“, erklärt Nikolas Fußenegger, Experte für Energiewirtschaft und Teil des Bundesverbandes Photovoltaic Austria.

Um die Photovoltaik-Ausbeute im Winter zu erhöhen, könnte die Anlage auch mit einer Neigung von 60 Grad aufgestellt werden. Laut Fußenegger bringt das über das Jahr gerechnet aber nur Verluste: „Wird die Anlage mit 60 Grad Neigung errichtet, erhöht sich der Ertrag im Winter zwar leicht, da die niedrigstehende Sonne besser aufgenommen werden kann, die daraus resultierenden Verluste im Sommer sind aber um einiges höher. Gegenüber einer Aufständerung von 30 Grad Neigung verliert eine Aufständerung von 60 Grad Neigung in etwa sechs Prozent Ertrag über das Jahr.“

Module von Schnee befreien

Damit sich im Winter kein Schnee auf den Modulen ablegt, empfiehlt der Experte in schneereichen Regionen einen steileren Neigungswinkel, damit der Schnee besser abrutscht. „Dazu muss dann natürlich unterhalb des Moduls etwas Platz eingeplant werden, damit der Schnee auch Platz hat.“ Bei der Planung muss damit bereits der jährliche Schneefall mitgedacht werden.

„Grundsätzlich rutscht der Schnee aber auch so schnell vom Modul ab, sobald die Sonne wieder scheint. Das leichte Schmelzen sorgt dafür, dass zwischen dem Schnee und dem Modul ein Wasserfilm entsteht. Und durch die glatte Oberfläche rutscht der übrige Schnee dann sehr schnell ab. Die dunkle Oberfläche der Module hilft da sehr“, erklärt Nikolas Fußenegger. Mit technischen Lösungen, die die Photovoltaikmodule erwärmen und den Schnee so schmelzen lassen, kann nachgeholfen werden.

Davon, selbst auf das Dach zu steigen und die Module vom Schnee zu befreien, rät Fußenegger strengstens ab: „Hier ist die Gefahr des Absturzes und der Beschädigung der PV-Anlage zu groß.“

Auf Qualität und fachgemäße Installation achten

Bei Photovoltaikanlagen gilt: Wer billig kauft, kauft teuer. Schon bei der Auswahl der Photovoltaikanlage sollte deshalb auf hochwertige Materialien und Verarbeitung geachtet werden. „Eine qualitativ hochwertige Anlage ist in der Anschaffung vielleicht teurer, rechnet sich aber über den Betrieb und die längere Lebenszeit“, ist Fußenegger überzeugt.

Auch bei der Installation rächt es sich, knauserig zu sein: „Eine Anlage, die qualitativ hochwertig ist und so errichtet wird, kann länger betrieben werden. Wird die Lebensdauer einer Anlage erhöht, erhöht sich automatisch auch der Ertrag, den die Anlage über die Lebensdauer erwirtschaftet.“ Außerdem sollten bereits bei der Planung Einflüsse wie die Verschattungssituation und das gewählte Montagesystem berücksichtigt werden, denn diese Faktoren tragen wesentlich zur Höhe des Ertrags bei.

Strom zur richtigen Zeit nutzen

Anders als häufig geglaubt, ist ein Photovoltaik-Speicher im Winter keine Allzwecklösung. „Ein Speicher ist immer dann sinnvoll, wenn der Strom, der über den Tag produziert wird, zu einer anderen Zeit verbraucht werden soll. Eine Speicherung über mehrere Tage kann ebenfalls sinnvoll sein, vor allem dann, wenn eine Notstromversorgung angedacht ist.

Für eine Speicherung von Energie über mehrere Wochen oder Monate sind diese Heimspeichersysteme jedoch nicht gedacht“, erklärt der Experte.

Wichtiger sei es deshalb, den Strom zur richtigen Zeit zu nutzen. Die Stromverbraucher sollten dann eingeschaltet werden, wenn die Photovoltaikanlage Strom erzeugt – das gilt im Sommer und im Winter. Dabei sind vor allem die Installateurinnen und Installateure gefordert, denn sie müssen ihre Kundschaft über die richtige Nutzung der Anlage informieren oder ihnen unterstützende Technologien anbieten. „Hier können auch Energiemanagementsysteme oder andere eigenverbrauchsoptimierende Konzepte helfen. Jede Kilowattstunde die selbst genutzt wird, verbessert die Wirtschaftlichkeit der Anlage und spart Geld“, rät Nikolas Fußenegger abschließend.