Wien : Photovoltaik-Offensive

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© PID/Christian Fürthner

Bis zum Jahr 2040 soll Wien nach Regierungsvorstellungen CO2-neutral sein. Zentrale Handlungsfelder dafür wären/sind einerseits das Ausschöpfen von Effizienzmaßnahmen bei Wärme/Strom/Dämmung und andererseits der massive Ausbau erneuerbarer Energien – dazu zählen z. B. Solarwärme, Photovoltaik (Strom aus Sonnenlicht), Wärmepumpen, Biogas, Bioöle, Wasserstoff, synthetische/CO2-neutrale Brennstoffe, Wasserstoff, Holzheizungen.

Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky kündigt nun die größte Photovoltaik-Offensive in der Geschichte der Bundeshauptstadt an. „Unser Ziel ist, dass wir bis zum Ende dieser Regierungsperiode jedes Jahr so viele Photovoltaik-Anlagen errichten wie in den letzten 15 Jahren zusammen“, so Czernohorszky.

Ehrgeizige PV-Ziele

Bis 2025 soll die Gesamtleistung der Photovoltaik (PV)-Anlagen in Wien von derzeit 50 auf 250 MWpeak steigen, bis 2030 auf 800 MWpeak. Dafür braucht es Photovoltaik-Flächen in der Größenordnung von 90 bis 100 Fußballfeldern pro Jahr. Eine neue Servicestelle für die Wiener (m/w/d), die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für PV-Anlagen sowie die Verdreifachung der Förderungen von PV-Anlagen von 1 auf 3 Millionen Euro pro Jahr soll bereits heuer 2021 neuen Schwung in den Ausbau der elektrischen Sonnenenergie bringen.

Der Fokus liegt auf einem städtetauglichen Ausbau, das heißt auf Flächen wie Dächer, Fassaden, Parkplätze, Deponien und Kraftwerksflächen, Restflächen von Infrastruktureinrichtungen (z.B. Lärmschutzwände), Betrieben oder Schulen. Dieses Flächenpotential soll kreativ genutzt werden. Den Vorrang haben dabei öffentlich nicht zugängliche und damit von der Allgemeinheit nicht nutzbare Flächen. Mit neuen Förderschwerpunkten sollen technisch anspruchsvollere, innovative PV-Lösungen gefördert werden, z.B. mit PV-Folien, fassadenintegrierter Photovoltaik oder Beschattung durch PV-Anlagen auf Dächern mit zusätzlicher Begrünung.

Stadt Wien geht voran

„Die Stadt Wien wird dabei als engagiertes Vorbild vorangehen und, wo immer es möglich ist, PV-Anlagen auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen errichten“, so Czernohorszky. Eine erste Einschätzung des Potenzials allein auf Dächern öffentlicher Gebäude ergibt ein Potenzial von ca. 50 MW. Das entspricht einer Fläche von etwa 300.000 m².

Auch Anlagen von Bürgern (m/w/d), die sich zu erneuerbaren Energiegemeinschaften zusammenschließen, sollen stärker forciert werden. Dazu wird eine neue Servicestelle geschaffen, die gemeinsam mit Bürgern (m/w/d) und Betrieben Projekte entwickelt und sie durch alle Phasen ihres PV-Projektes beratend begleiten wird.

Die PV-Offensive soll auch ein starker Impuls für den Wiener Arbeitsmarkt sein. Denn für tausende zusätzliche Anlagen bis 2025 braucht es ausreichend Planer, Fachkräfte, Handwerker, Installateure, Elektriker. „Damit schaffen wir rund 1.200 dauerhafte Arbeitsplätze in der Ostregion“, meint Czernohorszky.