Solarthermie : "Neues Zeitalter": 45 Millionen Euro für solare Großanlagen

Solare Fernwärme Graz
© Austria Solar

„Die klimafreundliche Wärmeversorgung ist ein wichtiger Bestandteil unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Mit dem Programm ‚Solarthermie – solare Großanlagen‘ fördern wir eine klimafreundliche Technologie, die genau das unterstützt. Solarthermie-Anlagen sind eine ideale Alternative für Städte, Gemeinden und Betriebe auf dem Weg Raus aus den alten fossilen Öl und Gasheizungen“, sagt Bundesministerin Leonore Gewessler.

Der Klima- und Energiefonds stellt dafür 45 Millionen Euro Förderbudget zur Verfügung, dotiert aus den Mitteln des Klimaschutzministeriums. „Solare Großanlagen im X-Large-Format mit mehreren 10.000 m2 sind in Österreich noch eine Seltenheit. Dabei haben gerade BIG-Solaranlagen ein hohes Potential. Wir erwarten uns von dem Programm einen Schub für die heimische Solarthermie-Branche und die Erschließung neuer Marktsegmente in einer ganz neuen Größenordnung. Wir setzen also einerseits wichtige Impulse für den Wirtschaftsstandort Österreich und fördern andererseits Innovationen für den Weltmarkt“, so Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth.

Robert Kanduth, Obmann des Verbandes Austria Solar, zeigt sich darüber erfreut: „Mit dem 45 Millionen Euro schweren Programm wird ein neues Zeitalter für die Solarenergie eingeläutet, diese Offensive für Solare Großanlagen katapultiert Österreich an die Weltspitze der Solarländer. Mit der aktuellen Ausschreibung des Klima- und Energiefonds stehen für zwei Jahre mehr Mittel zur Verfügung als die letzten zehn Jahre zusammen“, so Kanduth.

Solar-Förderprogramm als Konjunkturmotor für heimische Wirtschaft

Mit dem Programm „Solarthermie – solare Großanlagen“ fördert der Klima- und Energiefonds seit 2010 die betriebliche Installation innovativer solarthermischer Anlagen mit einer Kollektorfläche ab 100 m2. Mithilfe des Programms sollen die Planung und Umsetzung von hocheffizienten großen solarthermischen Anlagen ermöglicht werden. Dabei steht auch die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems durch Kombination der Solarthermieanlagen mit Effizienzsteigerungsmaßnahmen oder anderen Technologien im Fokus.

In der neuen Offensive werden Solarprojekte über 5.000 Quadratmeter Kollektorfläche nun besonders gefördert. „Mit dem Förderprogramm sind jetzt echte Megawattanlagen in der Fernwärme möglich, die den Ausstieg aus fossiler Energie beschleunigen“, betont Kanduth. Derzeit heizt über eine Million Haushalte mit Fernwärme, fast die Hälfte davon wird mit fossilem Erdgas erzeugt. Mit dem Fördervolumen von 45 Millionen Euro werden Investitionen von rund 150 Millionen Euro angestoßen. Die Errichtung der Anlagen erfolgt zu 75 Prozent mit heimischer Wertschöpfung, damit sei die Solaroffensive ein Konjunkturmotor, der bei Herstellern und Handwerk in der Region wirkt.

Wer kann an der Förderaktion teilnehmen?

Zu der Zielgruppe des Programms gehören alle natürlichen und juristischen Personen in Ausübung gewerblicher Tätigkeiten sowie Gebietskörperschaften in Österreich.

Die Förderaktion umfasst die folgenden sechs Themenfelder:

Solare Prozesswärme

Solare Einspeisung in netzgebundene Wärmeversorgungen (Mikro-, Nah- und Fernwärmenetze)

Hohe solare Deckungsgrade (über 20 % des Gesamtwärmebedarfs) in Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben

Solarthermie in Kombination mit Wärmepumpe

Neue Technologien und innovative Ansätze

Solare Großanlagen ab 5.000 m2

Besonders innovative Projekte sowie Projekte über 5.000 m2 Bruttokollektorfläche werden in das Begleitforschungsprogramm aufgenommen und mit intensivem Monitoring betreut. Die Erkenntnisse daraus dienen der Weiterentwicklung der Technologie und fließen laufend in die Umsetzung neuer solarer Großanlagen ein.

Um Unternehmen und Kommunen die notwendige Planungssicherheit für solare Großanlagen zu bieten gelten die Förderbedingungen bis Februar 2023.

Die Ausschreibung „Solarthermie – Solare Großanlagen“ ist bis 24.02.2023 mit mehreren Einreichstichtagen geöffnet. Die erste Einreichfrist läuft bis 15.10.2021. Weitere Informationen finden Sie hier.