Steinbacher : Neues Flammschutzmittel für EPS-Dämmstoffe

Komplett HBCD-frei: Steinbacher hat sein ganzes Styropor-Sortiment umgestellt – alle EPS-Dämmplatten enthalten ein neues Flammschutzmittel
© Steinbacher

Bislang stand nur HBCD als wirksames Flammschutzmittel für EPS-Produkte zur Verfügung, das die Brandklasse über die gesamte Lebensdauer der Dämmstoffe gewährleistete. Prüfungen der TU München, des Instituts für Bauphysik der Fraunhofer-Gesellschaft und des Forschungsinstitutes für Wärmeschutz e.V. (FIW) belegen, dass HBCD weder ausgast noch ausgewaschen wird und im gebundenen Zustand komplett unbedenklich ist. Dennoch wird das Mittel laut REACH-Verordnung ab August 2015 verboten. Nach jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit wurde nun ein alternatives Flammschutzmittel auf den Markt gebracht, das ökologisch wie gesundheitlich völlig unbedenklich ist. Dämmstoff-Komplettanbieter Steinbacher hat bereits sein gesamtes EPS-Dämmstoff-Sortiment umgestellt und ist 2015 komplett HBCD-frei. Somit tragen alle EPS-Produkte des Dämmstoff-Spezialisten das neue Gütesiegel „100% ÖKU“, das die Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum (GPH) zur Kennzeichnung HBCD-freier Styroporprodukte entwickelte.

[Bild:1] Zu 98 % aus Luft, zu 100 % recycelbar Styropor wird als Dämmstoff leider oft unterschätzt, zudem hat er mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Doch im Bereich der Fassaden- und Außenwanddämmung ist dieses Material bis dato unschlagbar, was Haltbarkeit, Verarbeitung und Performance anbelangt: 1 cm Styropor hat die gleiche Dämmwirkung wie 12 cm Ziegel oder 66 cm Stahlbeton. Das liegt daran, dass EPS-Dämmplatten zu 98 % aus Luft bestehen. Da eben nur zu 2 % das Zellgerüst Polystyrol enthalten ist, wird für die Herstellung von Styropor sehr wenig Rohstoff benötigt. Und mit jedem Liter Öl, aus dem Styropor zur Dämmung von Gebäuden hergestellt wird, können bis zu 200 Liter Öl eingespart werden. Es gibt wohl kaum eine bessere Verwendung für Erdöl als Dämmstoff daraus zu erzeugen. Was viele nicht wissen: Styropor kann sowohl mechanisch als auch chemisch zu 100 % recycelt werden. Darüber hinaus bietet sich die thermische Verwertung an. Da Styropor ein gesuchter Altstoff ist, fallen auch keine Entsorgungskosten an.