Heizkosten sparen / Klima schützen : Neue Förderoffensive für thermische Sanierung

BM Nikolaus Berlakovich (li) und BM Reinhold Mitterlehner (re) starten neue Förderoffensive für die thermische Sanierung: Heizkosten sparen und Klima schützen
© BMWFJ/Holzner

Zusätzlich können aufgrund eines Guthabens aus dem Vorjahr weitere 23 Mio.Euro zur Konjunkturbelebung eingesetzt werden. "Jeder investierte Förder-Euro hilft beim Energiesparen, reduziert den CO2-Ausstoß und schafft in ganz Österreich durch zusätzliche Aufträge ein höheres Wirtschaftswachstum und mehr Arbeitsplätze. Für umfassende Sanierungen sind heuer erstmals Zuschüsse von bis zu 9.300 Euro an Private möglich", sagten Mitterlehner und Berlakovich in einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Zusätzlich zu den Konjunktureffekten unterstützt die Förderaktion die weitere Umsetzung der Energiestrategie Österreich und hilft uns beim Erreichen der EU-Energie- und Klimaziele bis 2020."

"Heuer ist unsere Förderaktion attraktiver denn je. Wir haben die Sanierungskriterien unbürokratischer gestaltet und setzen mit dem neuen Konjunkturbonus einen starken Anreiz für raschere Investitionen. Damit wollen wir gerade im auftragsschwächeren Frühjahr zusätzliche Baumaßnahmen auslösen, die Wachstum und Arbeitsplätze sichern", betont Mitterlehner. Bei einer Einreichung bis 30. Juni 2013 und Fertigstellung der Maßnahmen bis 31. März 2014 gibt es ergänzend zu den normalen Zuschüssen einen Bonus in Höhe von 2.000 Euro bei einer umfassenden Sanierung und von 1.000 Euro bei einer Teilsanierung oder einer Einzelbaumaßnahme wie dem Fenstertausch. "Die thermische Sanierung schafft eine Win-Win-Win-Situation für Wirtschaft, Umwelt und Sanierer. Energie sparen, heißt auch Geld und CO2 sparen", so Mitterlehner, der davon ausgeht, dass heuer alle Fördermittel ausgeschöpft werden und so die Sanierungsrate schrittweise gesteigert werden kann. "Trotz der allgemein notwendigen Budgetkonsolidierung ist die Finanzierung der thermischen Sanierung bis 2016 gesichert", betonte Mitterlehner.

"Die Förderoffensive löst auch einen beachtlichen Umwelteffekt aus: mit den 2012 genehmigten Projekten erzielen wir eine Einsparung von insgesamt 3,3 Mio. Tonnen CO2. Das beweist, dass sich Ökonomie und Ökologie gewinnbringend vereinen lassen. Jedes sanierte Gebäude ist ein Gewinn für die Umwelt und die Wirtschaft und bringt eine klare Entlastung für die Menschen - ein privater Haushalt kann mit einer umfassenden Sanierung jährlich rund 2.500 Euro Heizkosten sparen. Wer Energie spart, hat am Ende des Tages mehr Geld im Börsel und leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Energieautarkie", unterstreicht Berlakovich. "Durch die neuen Förderkriterien wird die Sanierungsoffensive 2013 noch einfacher, noch schneller, noch treffsicherer." Umfassende Sanierung mit bis zu 9.300 Euro gefördert Neue Förderanträge für Private können ab sofort direkt bei den Bausparkassen und in den Bankfilialen eingereicht werden. Für umfassende thermische Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden werden Zuschüsse von bis zu 5.000 Euro vergeben, die mit dem Konjunkturbonus auf 7.000 Euro steigen können. Wer gleichzeitig auf eine umweltfreundliche Heizanlage wie eine Wärmepumpe, eine thermische Solaranlage oder zum Beispiel Pellets- und Hackschnitzel-Heizungen umsteigt, erhält eine zusätzliche Förderung von 2.000 Euro. Neu ist hier auch die Förderung von Nah- und Fernwärmeanschlüssen. "Eine weitere Unterstützung für Sanierer ist, dass der Energieausweis erstmals extra pauschal mit 300 Euro gefördert wird", so Mitterlehner und Berlakovich. Insgesamt sind so Unterstützungen von bis zu 9.300 Euro möglich, wobei die Förderhöhen mit maximal 20 Prozent der Investitionskosten bzw. 30 Prozent beim Bonus gedeckelt sind. Bei Teilsanierungen sind abhängig von der Reduktion des Heizwärmebedarfs bis zu 3.000 Euro möglich, die sich mit Konjunkturbonus und Energieausweisförderung auf 4.300 Euro erhöhen können. Die U-Werte der einzelnen Bauteile müssen nicht mehr extra nachgewiesen werden. Weitere Erleichterungen im mehrgeschossigen Wohnbau Neu sind zusätzliche Erleichterungen für Sanierer im mehrgeschossigen Wohnbau. Bisher musste für eine Gesamtsanierung schon bei der Einreichung ein einstimmiger Eigentümer-Beschluss oder zumindest ein nicht mehr anfechtbarer Mehrheitsbeschluss vorliegen, um eine Förderung zu erhalten. Diese Beschlüsse können nun bis zum Baubeginn nachgereicht werden. Dasselbe gilt bei Mietwohnungen für die bei einer Gesamtsanierung notwendige Sanierungsvereinbarung mit allen Mietern. Sollte diese nicht vorliegen, können Mieter unabhängig davon beim Fenstertausch von einer Förderung profitieren.

In den Förderrichtlinien 2013 wurde zudem erstmals ein neuer Bonus von 500 Euro für Holzfenster verankert. Ebenfalls 500 Euro gibt es bei der Verwendung von Öko-Dämmstoffen. Für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude können zusätzlich zu den normalen Zuschüssen 2.000 Euro abgeholt werden. Hier braucht es nur bei umfassenden Sanierungen einen Energieausweis. Bei Teilsanierungen genügt eine Bestätigung des Bundesdenkmalamtes über die "Vertretbarkeit" der Maßnahme. Förderaktion 2012 brachte Investitionen von 650 Mio. Euro Die Vorjahresbilanz mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 650 Mio. Euro und 9.800 gesicherten Arbeitsplätzen unterstreicht die nachhaltigen Effekte der Initiative: "Allein mit den 53,2 Mio. Euro für den Privaten Wohnbau wurden rund 15.500 Häuser und Wohnungen saniert und Investitionen von rund 506 Mio. Euro ausgelöst. Damit hat jeder Fördereuro zehn Euro an Investitionen gebracht. Zwei Drittel der Haushalte setzen auf eine umfassende Sanierung", betont Mitterlehner. "Bei den Privaten hat die Forcierung von Wohnungssanierungen voll gegriffen: der Anteil der Förderungen für den mehrgeschossigen Wohnbau ist mit 46 Prozent um zwei Drittel gestiegen. In die Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern sind dementsprechend 54 Prozent der Förderungen geflossen", erklärt Berlakovich. Darüber hinaus können mit den 24 vergebenen Millionen für Unternehmen rund 600 Betriebsgebäude saniert werden, was Investitionen von 150 Mio. Euro bringt. Insgesamt wurden die im Vorjahr vorhandenen Fördermittel für die Aktion zu 77 Prozent ausgeschöpft. Die Gründe dafür liegen insbesondere im fehlenden zeitlichen Druck für die Sanierer, weil die Förderaktion auf mehrere Jahre ausgerichtet ist. Dazu kamen die allgemeine Investitionszurückhaltung aufgrund der unsicheren Konjunkturentwicklung, die relativ gute Auslastung der Bauwirtschaft bis Sommer sowie die restriktivere Kreditvergabe der Banken. Förderungen für Unternehmen richten sich nach Sanierungsqualität Unternehmen können ihre Förderanträge online bei der KPC-Kommunalkredit Public Consulting (www.publicconsulting.at) stellen. Die Förderung für Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden beträgt bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Höhe der Auszahlungen orientiert sich an der Sanierungsqualität und dem sinkenden Heizwärme- und Kühlbedarf. Einen Zuschlag gibt es für die Kombination von Sanierungsmaßnahmen mit technischen Verbesserungen zur effizienteren Nutzung von Energie.