Österreichischer Biomasse-Verband : Nachbesserungen beim EAG-Entwurf gefordert

Kaum wurde die Regierungsvorlage des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) im Wirtschaftssauschuss behandelt, schon werden die ersten Forderungen nach Nachbesserungen laut. Die Biomasse-Branche kritisiert unter anderem fehlende optionale Investitionsförderungen für Energiegemeinschaften, den Ausschluss von Waldpflegeholz für die Erzeugung von grünem Gas und die immer wieder diskutierten Kürzungsvorschläge für Holzkraftwerke.

„Unser Ziel ist die Stromerzeugung aus fester Biomasse im Vergleich zu 2018 um 1 TWh auf 3 TWh aus- zubauen. Gerade die Technologie zu kürzen, die Atomstromimporte auch im Winter bei wenig Wind, Wasser und Sonnenstrom ersetzen kann, wäre ein schwerer Fehler und spielt den Atomkraftausbauplänen der AKW-Lobby in die Hände“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Besonders dramatisch wäre eine Kürzung im Kleinanlagenbereich unter 500 KWel, da diese Anlagen einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Energieversorgung leisten können. Auch das Fehlen von optionalen Investitionsförderungen bei Kleinanlagen unter 50 KWel und der Ausschluss von Waldpflegeholz aus der Erzeugung von grünem Gas wären für uns nicht nachvollziehbar. Wir hoffen, dass bis zum Beschluss im Plenum eine Lösung gefunden wird, die die Potenziale der Bio- energie im Sinne der Energieversorgungssicherheit, der regionalen Wertschöpfung und der regionalen Arbeitsplätze nützt und Bereiche, in denen heimische Firmen Weltmarktführer sind, forciert und nicht gekürzt werden.“

Holzkraftwerke können den regionalen Wirtschaftsmotor ankurbeln

Der Ausbau von Holzkraftwerken spielt bei der Ankurbelung der Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Ein starker Heimmarkt sei zudem die Basis für weitere Erfolge in Hinblick auf den Exportmarkt. Dazu Titschenbacher: „Jeder Euro, der in Holzstrom investiert wird, kommt doppelt zurück!“. Holzkraftwerke produzieren pro TWh Strom auch 2 TWh Wärme und sollen so gleichzeitig den Wärmemarkt dekarbonisieren. Auch für die von Schadereignissen geplagte Forstwirtschaft sind die Holzkraftwerke wichtig, da diese sichere Abnehmer von Schadholz sind und die energetische Verwertung oftmals die einzige Möglichkeit ist, diese Sortimente zu nutzen.

Studien:

Kurzstudie Kosten-Nutzen Analyse der Ökostromförderung für Biomasse-KWK Anlagen

Volkswirtschaftliche Bedeutung von Ökostromanlagen auf Basis fester Biomasse in Öster- reich