Energiewende bedeutet Einsparungen : Mit dem aktuellen Energieverbrauch können Klimaziele nicht realisiert werden

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© adiruch na chiangmai - stock.adobe.com

Dass Klimaschutz und Naturschutz gemeinsam funktionieren können zeigt die Umweltschutzorganisation WWF nun mit seiner neuen Studie "Energiewende und Gewässerschutz". Darin wird ein umfassendes Szenario errechnet zur Halbierung des Energiebedarfs und zur Versorgung Österreichs mit 100 Prozent erneuerbarer Energie bis 2050. Im Mittelpunkt steht eine große Initiative für Photovoltaik und Windkraft sowie ein sehr vorsichtiger, naturverträglicher Ausbau von Biomasse. Auch Wärmepumpen, Solarthermie und die heute noch wenig genutzte Geothermie spielen darin eine wichtige Rolle.

Aktionsprogramm als Ausgangspunkt der Energiewende

Auf Basis dieser Studie hat der WWF nun einen Aktionsplan für eine naturverträgliche Energiewende erarbeitet. „Klimaschutz und Naturschutz müssen Hand in Hand gehen. Beides ist möglich, aber in der neuen Klimastrategie der Bundesregierung nur sehr vage und letztlich unzureichend verankert. Anstelle von konkreten Maßnahmen gegen die Energieverschwendung setzt die Politik auf Drängen der E-Wirtschaft weiter nur auf den Ausbau der Produktion. Unter dem Deckmantel der Energiewende wird damit der Ausverkauf der letzten intakten Flüsse vorangetrieben und die Zerstörung unwiederbringlicher Naturgüter riskiert“, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek.

Deshalb enthält die Studie eine konkrete Anleitung, wie die unterschiedlichen Energie-Potenziale in den Bundesländern bis 2050 am besten naturverträglich ausgebaut werden können. Entscheidend ist dabei, Energie effizienter einzusetzen und aus den vielen möglichen Projekten, nur jene zu fördern, die auch ökologisch verträglich sind.

Sinnvoller Einsatz der Energie

Der WWF fordert drei konkrete Maßnahmen, damit die notwendige Versorgung mit 100 Prozent Erneuerbaren bis 2050 nicht zulasten der heimischen Naturräume geht: Erstens müssen konkrete Naturschutz-Kriterien für Förderungen erarbeitet und in das neue Energiegesetz integriert werden. Zweitens müssen die enormen Energiesparpotenziale in der Mobilität und Gebäudedämmung konsequent ausgeschöpft werden. Drittens braucht es eine verstärkte koordinierte strategische Zusammenarbeit zwischen Entscheidungsträgern in Bund, Ländern und Gemeinden, um die Energiewende nachhaltig auf Schiene zu bringen.

Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, muss Österreich laut WWF seinen End-Energiebedarf bis 2030 um 30 Prozent und bis 2050 um 50 Prozent senken. „Wir können diese Ziele erreichen. Dazu brauchen wir aber rasch einen ambitionierten Fahrplan inklusive Finanzierungsrahmen sowie eine koordinierte strategische Vorgehensweise“, fordert WWF-Klimaexperte Karl Schellmann. „Hier sind alle Ebenen gefragt, aktiv zusammen zu arbeiten – von der Gemeinde bis in die EU und insbesondere in Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern.“ Alleingänge einzelner Bundesländer sind demnach nicht sinnvoll. Vielmehr sollten nur jene Projekte finanziert und umgesetzt werden, die sowohl ökologisch verträglich als auch energiewirtschaftlich sinnvoll sind. Darüber hinaus müssen umwelt- und gesundheitsschädliche Subventionen in fossile Technologien möglichst rasch eingestellt werden.

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