Praxis-Seminar in Krems : Lebenszykluskosten von Gebäuden

Das Seminar „Gebäudelebenszyklusanalysen“, das in drei Modulen ab Oktober 2016 an der Donau-Universität Krems stattfindet, bietet State-of-the-Art-Berechnungsmethoden und -werkzeuge zur Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden. Es richtet sich an PraktikerInnen und ExpertInnen aus den Bereichen Bau, Planung, Facility Management und Immobilien.

Die Seminarinhalte stammen aus den Forschungsprojekten Nachhaltigkeit massiv und Lekoecos und umfassen die Lebenszykluskosten-Berechnung sowie die ökologische Bewertung von Gebäuden. Die Anwendung der Berechnungsmethoden und -werkzeuge wird den SeminarteilnehmerInnen anhand praxisbezogener Beispiele vermittelt. Nach einem Testlauf im Rahmen des Projektes QLZ und erstmaliger Durchführung 2015 wird das Seminar aufgrund der großen Nachfrage nun auch 2016 wieder angeboten.

„In der Bau- und Immobilienbranche findet weltweit derzeit ein Umdenken statt: von der abgegrenzten Betrachtung einzelner Bereiche geht die Entwicklung in Richtung einer disziplinübergreifenden und lebenszyklusorientierten Denkweise. Nur eine solche ganzheitliche Betrachtung und die Optimierung von Gebäuden über ihren gesamten Lebenszyklus ermöglicht die Sicherstellung ihrer ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit“, sagt DI Christina Ipser, Leiterin des Seminars sowie Vortragende und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems. In den vergangenen Jahren wurden die dafür erforderlichen Methoden und Werkzeuge entwickelt und standardisiert, sie müssten den Eingang in die tägliche Praxis der Planung und Projektentwicklung jedoch erst finden, so Ipser. Das Department für Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems entspricht diesem Trend mit dem Angebot des Seminars „Gebäudelebenszyklusanalysen“.

Lebenszykluskosten als Zuschlagskriterium

Seit 2014 teilt die EU-Richtlinie 2014/24/EU Lebenszykluskosten einen neuen Stellenwert als Zuschlagskriterium in der öffentlichen Auftragsvergabe zu. Diese soll basierend auf der EU-Richtlinie in Zukunft auch anhand von Lebenszykluskosten erfolgen. Eine diesbezügliche Novellierung des Österreichischen Bundesvergabegesetzes ist in Vorbereitung. Welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen und was bei der Ausschreibung zu berücksichtigen ist, damit Lebenszykluskosten bei der Vergabe von Planungs- und Bauleistungen überhaupt zur Anwendung kommen können, erarbeitet seit 2014 eine Arbeitsgruppe der IG Lebenszyklus Bau unter der Leitung von Vis.-Prof. DI Dr. Helmut Floegl von der Donau-Universität Krems.

Langjährige Forschungserfahrung für die Praxis

Das Zentrum für Immobilien- und Facility Management am Department für Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems forscht unter der Leitung von Helmut Floegl bereits seit vielen Jahren im Bereich der Lebenszykluskosten-Berechnung von Gebäuden. Im Rahmen des von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft finanzierten Forschungsprojektes Lekoecos wurde das vorhandene Wissen mit dem Know-how der Projektpartner zur ökologischen Gebäudebetrachtung zusammengeführt und daraus ein praktisch anwendbares ökonomisch-ökologisches Gebäudelebenszyklusmodell entwickelt.

Seminar-Wissen für Dienstleistungen, Forschung und Innovation

TeilnehmerInnen erlernen im Seminar „Gebäudelebenszyklusanalysen“ die Methoden der Lebenszykluskosten-Berechnung und ökologischen Bewertung von Gebäuden und Bauteilen. Mit dem erlernten Know-how können sie entsprechende Planungs- und Beratungsdienstleistung anbieten bzw. die erlernten Fähigkeiten im Rahmen unternehmensinterner Forschungs-, Technikentwicklungs- und Innovations-Aktivitäten anwenden.

Das Seminar richtet sich an ArchitektInnen, FachplanerInnen, BaumeisterInnen, BauträgerInnen, ImmobilienwirtschafterInnen und Facility ManagerInnen. Das Seminar findet in der Donau-Universität Krems statt (Dr. Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems) und erstreckt sich über drei Module zu insgesamt sechs Seminartagen:

Modul 1: 13. bis 15. Oktober 2016

Modul 2: 17. bis 18. November 2016

Modul 3: 15.Dezember 2016

Die Teilnahmegebühr beträgt 1.900,00 Euro (im Preis sind Seminarunterlagen und Schulungslizenzen inkludiert). Nähere Informationen findet man im Internet.