WIENER RAUCHFANGKEHRER : Infokampagne „Sicher Wohnen“ gestartet

Josef Rejmar Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer.
© Wiener Rauchfangkehrer

Alle Infos zu Vorbefund, Endbefund und

Check der Luftzufuhr vor Betrieb der neuen

Heiz- und/oder Warmwasseranlage gibt es

in den Infobroschüren der

Wiener Rauchfangkehrer. Bild: Wiener Rauchfangkehrer

Wozu braucht es einen Befund, wenn eine Heizung eingebaut oder erneuert wird, warum werden regelmäßig Abgaswerte überprüft, warum müssen Stiegenhäuser als Fluchtwege freigehalten werden und dürfen Dachböden nicht als Abstellräume genützt werden? Antworten auf diese und andere Fragen finden die WienerInnen in neuen Infobroschüren die in den Betrieben der Wiener Rauchfangkehrer erhältlich oder auf www.rauchfangkehrer.wien nachlesbar sind.

„Schwere Verletzungen oder Todesfälle können leicht vermieden werden, wenn die BewohnerInnen auf gesetzliche Vorgaben achten. Mit unseren Broschüren wollen wir dafür sensibilisieren und die Sachlage verständlich machen“, sagt KR Josef Rejmar, Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer.

Vorbefund und Endbefund für Heiz- und Warmwasseranlagen

In einem Befund und Gutachten dokumentiert der Rauchfangkehrer, ob alle technischen und baulichen Voraussetzungen sowie alle Sicherheitsmaßnahmen zum Betrieb einer Heizungsanlage erfüllt sind. Dafür ist ein Vorbefund (dokumentiert die Kompatibilität des Rauchfangs mit der geplanten Heizanlage und welche Auflagen für den Betrieb erfüllt werden müssen) und ein Endbefund (zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Installation und Einhaltung der Auflagen) nötig. Ist nun auch die ausreichende Luftzufuhr in der Wohnung gewährleistet, steht einer sicheren Inbetriebnahme der Heizung oder des Warmwassererhitzers nichts mehr im Wege.

Von der Abgasmessung zum Vorsorgeprogramm

Je nach Leistungsstärke der Heiz- und/oder Warmwasseranlage variieren die Zeitabstände der Abgasmessung. Anlagen bis 26 kW (z.B. 5l Durchlauferhitzer, Heizthermen), sind alle 4 Jahre, Anlagen von 26 bis 50 kW alle 2 Jahre, und Anlagen ab 50 kW jährlich messpflichtig.

„Diese Abgasmessung erhöht die Sicherheit in den Wohnungen, hilft Kohlenmonoxid - Unfälle zu vermeiden, Energie zu sparen und schützt die Umwelt vor zu viel Schadstoffbelastungen“, weist Rejmar auf die Wichtigkeit hin. Sind die Grenzwerte in Ordnung, stellt der Rauchfangkehrer zum Prüfbefund eine Prüfplakette aus die am Gerät angebracht wird. „Im Zuge dieser regelmäßigen Checks entdecken wir auch oft gefährliche Mängel an den Geräten. Diese können nun behoben werden, bevor etwas passiert. So haben sich die Abgasmessungen zu einem lebensrettenden Vorsorgeprogramm entwickelt“, resümiert Rejmar.

Fluchtwege und Dachböden freihalten

Auch Stiegenhaus, Gänge und Dachböden werden von den Rauchfangkehrern auf freie Fluchtwege überprüft. „Manche Bewohner verstehen die Wichtigkeit nicht. Fast 10.000 Einsätze (Anm.: laut Statistik Feuerwehreinsätze 2014) der Wiener Feuerwehr erfolgen aufgrund von Bränden in Wohngebäuden. Aber freie Fluchtwege sind lebensrettend“, so Rejmar. HausbewohnerInnen nutzen Stiegenhäuser oft als erweitertes Vorzimmer für Schuhablagen, Fahrräder, Kinderwägen oder arrangieren Pflanzen vor ihrem Wohnungseingang. Dachböden werden als Stau- und Ablageflächen genutzt. „Viele haben zu wenig Platz in ihren Wohnungen, oft fehlt es in den Häusern an Abstellflächen, aber Stiegenhäuser sind Fluchtwege. Damit gefährden diese Bewohner sich selbst, ihre Nachbarn und die Rettungskräfte“, appelliert Rejmar an die Vernunft. Bei Ausbruch eines Feuers nimmt der Rauch in allerkürzester Zeit jegliche Sicht und Orientierung, das kleinste Hindernis kann damit tödlich sein. Für ein größeres Bewusstsein haben die Rauchfangkehrer Banderolen „Ich bin ein Hindernis – bitte räum mich weg“ entwickelt, die künftig bei Hausbegehungen an den Hindernissen angebracht werden. Die Broschüre „Fluchtwege und Dachböden freihalten!“ informiert über alle näheren Details.