Windenergie : Höhenflug bei Vattenfall

© Vattenfall/Jan Oelker

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall treibt seine Pläne zum Ausbau der Windenergie auf hoher See voran und könnte die selbstgesteckten Ziele übertreffen. "Die genannten Ziele von noch vor sechs Monaten muss man ständig prüfen und überdenken. Es kann dann auch mehr sein“, sagte der zuständige Vorstand Gunnar Groebler vergangene Woche.

Offshore-Windenergie ist beliebt

Das Interesse von Finanzinvestoren und auch von Mineralölkonzernen an solchen Projekten in Europa sei sehr groß. Vattenfall sei bestrebt, seinen Marktanteil weiter auszubauen. Im Jänner hatte der Manager als Ziel angegeben, die Kapazitäten im Offshore-Wind-Bereich von zuletzt 3.000 Megawatt bis 2025 auf 11.000 Megawatt zu steigern.

Der auch in Deutschland stark vertretene Versorger hat die Windenergie auf hoher See für sich als größten Wachstumstreiber ausgemacht. In den Niederlanden und in Frankreich haben die Schweden ihren Hut für Ausschreibungen in den Ring geworfen. Dänemark, Polen und Projekte in den Baltenstaaten seien ebenfalls interessant, so Groebler. Insgesamt wolle sein Konzern in den kommenden Jahren rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr in den Ausbau des Geschäfts mit Onshore-, Offshore-Wind und Solarenergie investieren.

Europa als Hauptmarkt

Das Geschäft locke viele Investoren an. "Es gibt sehr viel Kapital am Markt, das gerade auf die Erneuerbaren schielt. Einige Investoren haben sich zur Regel gemacht, nicht mehr in Kohle, Öl, Gas zu gehen und setzen von daher auf Erneuerbare." Vattenfall konzentriert sich dabei vor allem auf Europa. "Wir glauben, dass wir uns in unseren Kernmärkten in der Nord- und Ostsee gut auskennen." Andere Konzerne wie etwa der französische Energieriese EDF oder EDP aus Portugal zieht es nach Übersee.

Der deutsche Versorger RWE hat angekündigt, mit Milliardeninvestitionen in den USA das Ökostromgeschäft auszubauen. "Natürlich schauen wir auch auf die Offshore-Wind Märkte in den USA, in Taiwan, Japan und in Indien, was sich jetzt entwickelt", sagte Groebler. Sie seien attraktiv, weil sie noch nicht so ausgereift seien wie die europäischen. Aber die Wunschvorstellung mancher Projektentwickler, dass dort noch lange hohe Margen realisiert werden könnten, hätten sich nicht bewahrheitet. "Manche sehen, dass das Heil nicht in Übersee liegt und kehren nach Europa zurück." (apa/red)