Fernwärme : Heizen mit Manner-Schnitten

© Manner

450 Schnitten bäckt der weltgrößte Waffelbackofen in Wien-Hernals pro Minute. Am Manner-Poduktionsstandort wurde im vergangenen Jahr erprobt, wie die Abwärme des Ofens am besten genutzt werden kann. Nun entstehen in Hernals nicht nur die Wiener Süßigkeiten, sondern auch Fernwärme für 150 Haushalte. Außerdem wird der eigene Betrieb mit Energie versorgt.

Seit Herbst 2016 setzen Wien Energie und Manner gemeinsam auf die innovative Wärme-Lösung. Insgesamt wurden in dem Jahr rund 1.400 Megawattstunden im Probebetrieb ins Fernwärmenetz eingespeist.

40 Millionen Euro Investition

Die Waffel-Wärme entsteht folgendermaßen: Die Abluft, die beim Backprozess entsteht, wird über Rohre gesammelt und über einen Ventilator aufs Dach geleitet. Dort wird sie mittels Wärmetauscher in Heißwasser umgewandelt. Die Abwärme aus dem Backprozess wird dann in das lokale Fernwärmenetz auf einer Länge von 3,5 Kilometern eingespeist und für Heizung und Warmwasser verwendet. Überschüssige Abwärme wird in Kälte gewandelt und kann somit für Kühlzwecke genutzt werden. Rund 40 Millionen Euro investierte Manner in den Umbau der Fabrik - allerdings sind da auch andere Maßnahmen inbegriffen.

Mit der abgeschlossenen Modernisierung der Manner-Fertigungsstraße startet jetzt auch der Vollbetrieb der Schnitten-Heizung: Der Energie-Eintrag wird sich auf rund 5.600 Megawattstunden vervierfachen und etwa 600 Haushalte mit Wärme für Heizung und Heißwasser versorgen. „Ein wichtiges Thema für die innerstädtische Produktion ist eine optimale Verzahnung von Arbeits- und Wohngebieten. Mit dieser innovativen Energielösung tragen wir dazu bei“, erklärt Gratzer.

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