Wasserkraft : Gezeitenkraftwerk: So kann mit Ebbe und Flut Energie produziert werden

© Orbital Marine

Bisher befinden sich Wasserkraftwerke großteils in Flüssen und nutzen dort die Strömung des Wassers, um Energie zu erzeugen. Seit einiger Zeit beschäftigen sich Wissenschaftler und Ingenieure aber auch mit der Energieerzeugung aus den Gezeiten des Meeres. Ebbe und Flut sollen Turbinen antreiben und so Strom erzeugen.

In der Theorie funktioniert das gut, doch in der Praxis stehen die Entwickler vor einigen Herausforderungen. Im Gegensatz zu Flusswasser ist das Wasser im Meer salzig und mit Sand, Gestein und anderen Partikeln versetzt. Die bisher entwickelten Gezeitenkraftwerke mussten deshalb schnell ersetzt werden. Durch die hohen Reparaturkosten sind die Kraftwerke derzeit noch nicht wirtschaftlich.

Schottland als Vorreiter des Gezeitenkraftwerks

Das schottisches Unternehmen für erneuerbare Energietechnologien Orbital Marine Power, früher Scotrenewables, hat nun das größte Gezeitenkraftwerk der Welt entwickelt. Die zwei Megawatt starke Turbine SR2000 produzierte in einer einjährigen Testphase drei Gigawattstunden Strom, der rund 830 britische Haushalte mit Energie versorgte. Die SR2000 wurde vor der Küste der schottischen Orkney Inseln installiert und ist größer und stabiler als ihre bisherigen Vorgänger. Dadurch kann auch bei niedrigen Fließgeschwindigkeiten genug Energie erzeugt werden.

https://youtu.be/7tzksqO5XB8

Ein typisches Problem der erneuerbaren Energien bleibt jedoch weiterhin bestehen: Die Stromproduktion der Gezeitenkraftwerke ist nicht konstant. Durch Faktoren wie Wind und Sonne wird die Energieproduktion zusätzlich beeinflusst, was die Versorgungssicherheit der Haushalte beeinflussen kann. Bei einem Gezeitenkraftwerk der Nova Innovations, welches sich ebenso vor der Küste Schottlands befindet, wird deshalb zusätzlich ein Energiespeicher von Tesla genutzt. Dadurch kann der Strom dann ans Netz abgegeben werden, wenn die Nachfrage am größten ist.