Fachkongress Energie im Krankenhaus : Forum Wasserhygiene - Vom Wert des Wassers

Das Forum Wasserhygiene sieht sich als wichtiger Impulsgeber für Qualifikation, Qualitätsstandards und Wertschöpfung in der Branche. Herbert Wimberger steht dieser bemerkenswerten Initiative als Präsident vor. Im Interview zeigt er auf, dass die Uhr schon auf zwei vor zwölf steht. Sauberes Wasser ist keine Selbstverständlichkeit, weder heute, noch weniger morgen. Komm.-Rat Herbert Wimberger Bild: Forum Wasserhygiene „Es mangelt an Bewusstsein! Das ist das Hauptproblem“, weiß Herbert Wimberger. „Das Bewusstsein für sauberes Wasser ist viel zu gering. Wasser ist ein Lebensmittel, eines der wertvollsten Lebensmittel überhaupt. Die Bewusstseinsbildung dafür ist eine der Hauptaufgaben des Forum Wasserhygiene und gehört stark vorangetrieben. Deshalb unterstützen wir auch den Kongress Energie im Krankenhaus. Lebensmittel müssen verwendet werden, sonst verderben sie bekanntlich. Das gilt auch für Wasser. Und er meint weiter: „Die Gefahr ist unsichtbar. Im Wasser können sich gefährliche Keime bilden, es kann durch Schwermetalle kontaminiert werden. Es geht nicht nur um das Thema Legionella, darauf darf man sich nicht einschießen – die Gefahrenquellen sind vielfältig. Entweder man verwendet das Wasser regelmäßig, oder stellt durch einen entsprechenden Hygieneplan sicher, dass es nicht verdirbt.“ Die Einflussfaktoren: Temperatur, Nutzerverhalten und Stagnation. Spülpläne stellen die Wasserqualität sicher Bild: Forum Wasserhygiene Die Lagerung ist ausschlaggebend Mit einem breiten Ausbildungsprogramm widmet sich das Forum Wasserhygiene, das es sich zur Aufgabe gemacht hat alle an der Qualitätssicherung Interessierten zusammenzubringen, der Thematik. Denn auch wenn die Verantwortung für hygienisch einwandfreies Wasser in zahlreichen Normen und Verordnungen, wie zum Beispiel der Trinkwasserverordnung, geregelt ist und beim Betreiber liegt, Haustechniker und Installateure sind auf Grund der Dokumentationspflicht tief involviert. Wartung und Instandhaltung liegen in deren Aufgabengebiet. „Der Haustechniker muss verstehen, worum es geht! Einerseits natürlich um die Gesundheit, in gleicherweise aber um die Themen Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit“, weiß Herbert Wimberger. In Krankenhäusern werden diese Aspekte schon oft beachtet, in Privathaushalten noch viel zu selten. „Die richtige Temperatur ist bei der Lagerung von Wasser ausschlaggebend, dazu kommt die regelmäßige Verwendung, oder aber Verwerfung – kurz gesagt: das Wegspülen. Wasserentnahmestellen müssen auch entsprechend benutzt werden. Das klingt jetzt vielleicht nach Wasserverschwendung, bedeutet aber nichts anderes als Qualitätssicherung. Mittels Spülplänen kann man zum Beispiel in Krankenhäusern sicherstellen, dass die Entnahmestellen genügend oft bedient werden. Wenn dazu die Ressourcen fehlen, steht heute bereits die entsprechende Technik zur Verfügung, die bedarfsgerecht eingestellt, vollautomatisch regelt. Für den Betreiber sind das keine Kostensteigerungen, sondern ganz im Gegenteil, man minimiert sie, da man Schäden vorbeugt, aufwendige Sanierungen vermeidet. Die Ersparnis ist höher als die Investition, dazu kommt die Sicherstellung der Hygiene“, ist Wimberger überzeugt. Die richtige Temperatur ist bei der Lagerung von Wasser ausschlaggebend Grafik: TU Dresden

Moderne, zum Beispiel berührungslose Armaturen mit bedarfsgerechter, einstellbarer Freispülung sind in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema, tragen sie doch maßgeblich zur Energieeffizienz bei. Und die Energieeffizienz steht genauso wie die Hygiene stark im Fokus. „Die EU hat im Jahr 2015 eine Richtlinie erlassen, die noch heuer in nationales Recht umgesetzt werden muss, den sogenannten Water Safety Plan“, erklärt Herbert Wimberger, „alle wichtigen Punkte der Richtlinien sind bereits in Normen enthalten, die EU-Aufforderung verleiht dem ganzen Thema jetzt aber einen wichtigen Anstoß. Unsere Experten werden beim Kongress Energie im Krankenhaus auf die Thematik genau eingehen.“ Trinkwasserhygiene: Zwischen Recht und Praxis Und wenn dann am 7. September der Erste Fachkongress des Forum Wasserhygiene zum Thema „Qualitätssicherung des Trinkwassers im Gebäude“ in der Orangerie Schönbrunn in Wien stattfindet, geht man noch viel weiter ins Detail. Das Programm bietet Betreibern, Planern und Errichtern von Trinkwasserinstallationen einen tieferen Einblick in die Herausforderungen und Lösungsansätze der Trinkwasserhygiene aus rechtlicher, technischer und mikrobiologischer Sicht.

Prof. Dr. Martin Exner, weltweit anerkannter Trinkwasser-, Hygiene- und Legionellenexperte, wird in seiner Keynote auf die neuesten Forschungsergebnisse in Europa eingehen. Prof. Dr. Regina Sommer von der Medizinischen Universität Wien wird zudem die Do´s und Dont´s der Trinkwasserhygiene in Gebäuden aus wissenschaftlicher Sicht beleuchten.

Das Programm ist vielfältig und fachlich höchst fundiert. Denn eine der Stärken des Forum Wasserhygiene ist die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung genauso wie mit Behörden und Institutionen. Herbert Wimberger dazu: „Wir bringen alle unter einem Dach zusammen und treiben zusammen die nötige Sensibilisierung voran, damit der Markt versteht worum es geht. Wir fördern die Qualifizierung all jener, die tagtäglich mit der Materie arbeiten, denn nur dann wird sich etwas verändern! Und wir sind auch in der Lage den Stand der Technik zu verändern, damit aktiv zur Qualitätssicherung des Lebensmittels Wasser beizutragen. Es geht um nichts weniger als den Wert des Wassers!“