Wird dann noch ein elektrischer Speicher hinzugefügt, kann der Betreiber eine vollkommene Energieautarkie erreichen. Damit alle Energiekomponenten eines Haushalts auch richtig agieren, sollte zusätzlich ein Home Energy Management System HEMS integriert werden. Der Energiemanager koordiniert das Zusammenspiel von Verbrauchern und Erzeugern. „Die Umsetzung des HEMS ist heute bereits technisch realisierbar. Derartige Systeme wird man auf der ISH 2019 zu sehen bekommen. Fraglich ist aber, ob sich genügend Investoren finden, die bereit sind, eine deutliche höhere Erstinvestition für die parallele Wärme- und Stromerzeugung inklusive der Wärme- und Stromspeicherung sowie des Energiemanagers zu tätigen“, so Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima ZVSHK im HLK-Interview.
Vor allem Speichersysteme sind derzeit noch mit sehr hohen Anfangsinvestitionen verbunden. Im privaten Bereich finden sie deshalb noch sehr selten Anwendung. Ein HEMS mit gleichzeitiger Wärme- und Stromerzeugung sowie Speicherung ist mindestens doppelt so teuer, wie ein konventionelles Heizsystem, das nur Wärme produziert. Andreas Müller ist jedoch überzeugt, dass sich HEMS auch im privaten Bereich durchsetzen wird: „Zentral wie dezentral erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien soll verstärkt zum Heizen genutzt werden. Die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ist aber volatil, sie unterliegt Schwankungen. Mittels digitaler Vernetzung erkennt das HEMS, wann besonders viel erneuerbarer Strom verfügbar und somit ein möglichst umweltfreundlicher und kosteneffizienter Betrieb der Gebäudetechnik möglich ist.“ Je mehr Komponenten in das System integriert werden, umso effizienter wird es, so Müller: „In ein solches HEMS können auch andere Erzeuger und Verbraucher wie eine Photovoltaikanlage, eine Ladestation für das E-Auto, ein thermischer oder elektrischer Speicher sowie Haushaltsverbraucher eingebunden werden. Dadurch profitiert der Nutzer von einem Höchstmaß an energetischer Unabhängigkeit. Energieautarke Einfamilienhäuser mit dezentraler HEMS-Technik werden in puncto Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Komfort konventionellen Heizsystemen überlegen sein.“