Ziele bei Treibhausgas-Emissionen Österreichs formuliert : Erste Türkis-Blaue Äußerungen zur Energie-Klima-Strategie
Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Ing. Norbert Hofer (FPÖ) präsentierten am 1. Dezember 2017 nach der Sitzung der Steuerungsgruppe erste Punkte der Koalitionsgespräche zum Thema Energie- und Klimapolitik:
► Österreich soll Vorreiter bei Erneuerbaren und Umwelt-Technologien bleiben
► Bis zum Jahr 2020 sollen die Treibhausgas-Emissionen Österreichs um -16 % (gegenüber dem Jahr 2005) reduziert werden
► Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgas-Emissionen Österreichs um -36 % (gegenüber dem Jahr 2005) sinken
► Das Pariser Abkommen, das Richtlinien zum Klimaschutz vorlegt, soll von österreichischer Seite erfüllt werden
► Geplant sind auch Schritte zum Schutz des Wassers
► Bis zum Jahr 2030 soll der gesamte Strombedarf Österreichs zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammen (Atomstrom wird abgelehnt)
► Ferner bekennen sich die beiden Parteien zu einem emissionsarmen Straßenverkehr
Was (fehlt und) davon zu halten ist?
Die ersten Eckpfeiler von Türkis-Blau zum Thema Energie und Klima(strategie) Österreichs sind also gesetzt.
Laut Ökostrombericht 2017 der E-Control lag der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen in Österreich (inländische Erzeugung) am Verbrauch im Jahr 2016 bei rund 71 % (finale Daten gibt es erst Ende 2017). Es bedarf zwar einiger Anstrengungen, um in 12 Jahren die fehlenden 29 % zu erreichen, aber es könnte unter gewissen Voraussetzungen* machbar sein. Allerdings fehlt bis dato jede Information, wie dieses Ziel (100 % erneuerbarer Strom bis 2030) im Detail erreicht werden soll.
Fakt ist aber auch: Der Anteil des Stroms am gesamten energetischen Endverbrauch in Österreich beträgt nur rund 20 %!
Was ist mit der Wärmeenergie (Heizung, Lüftung, Kälte) und dem Thema Effizienz?
Diese beiden für die Erreichung von Energie- und Klimazielen besonders wichtigen Sektoren, von der auch die HLK-Branche besonders betroffen ist, wurden von den Koalitionspartnern bis dato mit keinem Wort erwähnt! Dabei sind gerade sie von entscheidender Bedeutung.
*Die erneuerbaren Stromziele rücken in weite Ferne, wenn das Thema Energieeffizienzmaßnahmen nicht konsequent angegangen wird.
Im Wärmesektor arbeiten nach wie vor hunderttausende alte Heizungs- und RLT-Anlagen, weil Anreize fehlen, diese zu tauschen oder zu verbessern.
Geduld ist also weiter gefragt – die Österreicher werden noch warten müssen, bis Türkis-Blau konkrete Maßnahmen und Details zur Erreichung der Energie-Klima-Ziele Österreichs nennt.