Energieeffizienz Konferenz : Ein neuer Markt für energieeffiziente Lösungen

© Ricarda Huber/WEKA

Im Aurum der Österreichischen Nationalbibliothek fand die zweite Energieeffizienz Konferenz der WEKA Industrie Medien statt. Als Referenten fungierten sowohl Wissenschaftler, als auch Unternehmensvertreter aus verschiedenen Branchen. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Das Interesse an mehr Energieeffizienz.

Kulturwissenschaft im Klimawandel

Die deutsche Kulturwissenschaftlerin Eva Horn erzählte in ihrem Vortrag von den bisherigen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels. Dabei ist sie überzeugt davon, dass wir uns in einem ganz neuen und besonderen Zeitalter, dem Anthropozän, befinden. Der heutige Mensch lebe in einem Überfluss mit dem er die Umwelt auch für die folgenden Generationen schädige, meint Horn. „Dabei wissen wir noch lange nicht was alles auf uns zukommt“, ergänzt die Kulturwissenschaftlerin.

Mobilität der Zukunft

Roman Pölter, gewerblicher Geschäftsführer der Magna Steyr, berichtet von den Schwierigkeiten der Industrie: Bessere Produkte müssen zu besseren Preisen möglichst schnell produziert werden. Um unnötige Kosten zu sparen und eine effiziente Energieverteilung zu garantieren, konzentriert man sich bei Magna Steyr vor allem auf die Wartung von kaputten oder veralteten Leitungen. Egal ob Strom, Druckluft oder Wasser, beim Energywalk werden alle Leitungen regelmäßig kontrolliert. Außerdem soll man laut Pölter Geräte nach dem Gebrauch unbedingt abschalten: „Wenn man aus dem Haus geht, lässt man ja auch nicht alle Geräte laufen. Dass das bei der Industrie schwieriger ist, ist klar, aber es sollte zumindest berücksichtigt werden.“

Startup gegen Ressourcenverschwendung

Das deutsche Startup Fluid Dynamix (FDX) hat sich indes aus drei Studenten gebildet, die ihre Produkte nun vermarkten wollen. Das Unternehmen stellt Reinigungsdüsen aus unbewegten Bauteilen her. Das soll den Verschleiß verringern und damit wertvolle Ressourcen sparen. Die OsciJet Düse produziert durch einen fluidischen Oszillator einen schwingenden Wasserstrahl, der beispielsweise in Geschirrspülern zu einem siebenmal reineren Ergebnis führt.

Energieeffizienter Standortwechsel

Als Kapsch Components den Standort in Wien Techpark bezog, wurde schnell klar, dass hier Renovierungsbedarf herrscht. Martina Szabo, Produktionsleiterin bei Kapsch Components, berichtet von der Erneuerung der Gebäudehülle, der Belüftung, sowie dem Umstieg zu einer energieeffizienten Beleuchtung. Damit gewann das Unternehmen nicht nur den Klimaaktivpreis im Jahr 2010, sondern spart jährlich auch bis zu 1.006.290 Kilowattstunden Energie ein. Die anfängliche Investition von 380.000 Euro rentiert sich damit schon nach nur drei Jahren.

Stabilität und Flexibilität im Netz

Harald Ott, Produktmanager bei Verbund Solutions, will mehr Flexibilität in den Strommarkt bringen. Die Schwankungen zwischen Überschuss und Mangel in den erneuerbaren Energien führt zu einem unstabilen Netz. „Wir arbeiten an einer Mobilisierung von dezentralen Verbrauchseinheiten in der Industrie, bei Ökostromanbietern und Gewerbekunden. Wir polen diese zusammen und versuchen sie gewinnbringend als Dienstleister an den Energiemärkten einzusetzen“, so Ott.

Die Teilnehmer hatten anschließend die Chance ihre Ideen untereinander auszutauschen und neue Anregungen zu finden. Außerdem wurden die energieeffizientesten Unternehmen von Bundesminister Andrä Rupprechter ausgezeichnet. Rund 180 Industrievertreter haben an der Energieeffizienz Konferenz teilgenommen.