OCHSNER ENERGIE TECHNIK : Eigenes Unternehmen für große Wärmepumpen

Die breite Markteinführung von Groß-Wärmepumpen steht hierzulande noch in den Anfängen - die neu gegründete

Ochsner Energie Technik will in diesem Bereich punkten

und mit ihrem Know-how Akzente setzen. Bild: Ochsner

Während Wärmepumpen für den Einsatz im privaten Wohnbau und Gewerbe heute bereits zum Standard der Heiztechnik gehören und fossile Brennstoffe im Neubaubereich weitgehend abgelöst haben, steht die breite Markteinführung von Großwärmepumpen noch in den Anfängen. Seit Jahren entwickelt und fertigt Ochsner aber auch Wärmepumpen für große Leistungen. Um diesem Geschäftszweig mit eigener Technik und eigenen Marktsegmenten die nötige Bedeutung und Entfaltungsmöglichkeit zu geben, wurde mit Jänner 2016 die Ochsner Energie Technik gegründet.

Die neu gegründete Ochsner Energie Technik GmbH konzentriert sich daher ausschließlich auf die Entwicklung und den Einsatz von Wärmepumpen im Leistungsbereich von 100 bis 1.600 kW.

Groß-Wärmepumpen werden für das wirtschaftliche und emissionsfreie Beheizen und Kühlen von großvolumigen Bauten eingesetzt. Weiters eröffnen sich durch die Entwicklung der Hochtemperatur-Wärmepumpe durch Ochsner neue Einsatzgebiete in Industrie und Kraftwerkstechnik.

Große Gebäude werden heute meist noch mit Öl, Gas oder Fernwärme beheizt und mit Kaltwassersätzen gekühlt. In vielen Fällen besteht sowohl Heiz- als auch Kühlbedarf – entweder je nach Jahreszeit abwechselnd oder oft auch gleichzeitig. Letzteres insbesondere dort, wo durch Glasfassaden der Einfluss von Sonneneinstrahlung stark ist oder die Abwärme von Serverräumen abzuführen ist.

Statt also so ein Gebäude herkömmlich fossil zu beheizen und mit Kaltwassersätzen zu kühlen, kann eine Wärmepumpe beide Funktionen übernehmen. Dadurch ergeben sich geringere Investitionskosten, aber insbesondere niedrigere Energiekosten für das Heizen und Kühlen.

Im Laufe der Jahre hat Ochsner die unterschiedlichsten Großbauten mit Wärmepumpen ausgerüstet, wie Supermärkte, Bürogebäude (mit bis zu 48.000 m²), Einkaufszentren, Baumärkte, Universitäten, kommunale Bauten und viele andere mehr. Dabei kamen die unterschiedlichen Wärmequellen wie beispielsweise Erdsonden, Grundwasser, Sprinklerbecken, Abwasserkanäle, Serverabwärme und andere zum Einsatz.

Die von Ochsner entwickelten Hochtemperatur-Wärmepumpen, welche 95° C erreichen, können zur Effizienzsteigerung vieler Prozesse eingesetzt werden. Sie stellen eine hervorragende technische Innovation dar und stehen seit zwei Jahren im praktischen Einsatz.

Sind beispielsweise Grundwasser oder ein Kältenetz als Wärmequelle verfügbar, werden Wärmepumpen mit zweistufigem Kältekreis eingesetzt.

Bei Mitteltemperatur-Abwärmenutzung werden die Temperaturen bis 95° C mit einstufigem Kältekreis erreicht – immer mit dem innovativen Sicherheits-Kältemittel ÖKO 1. Für diese einstufige Baureihe von Ochsner ist ebenso großes Marktpotenzial zur Nutzung von bisher verlorener bzw. zu vernichtender Abwärme aus diversen Prozessen vorhanden.

Als Beispiel sei die Motorabwärme von Blockheizkraftwerken oder Kompressorstationen erwähnt. Diese Abwärme ist auf einem Temperaturniveau von meist 35 bis 50° C gegeben und wird bisher über Kühler vernichtet.

Mit der neuen Hochtemperatur-Prozesswärmepumpe kann diese als Wärmequelle dienen und Nutzwärme beispielsweise für das angeschlossene Fernwärmesystem erzeugen. Dies auf dem jeweils benötigten Temperaturniveau zwischen im Regelfall 75 bis 95° C. Ein absoluter Gewinn an Energie, Effizienz und Umweltentlastung – und das unter zusätzlicher Einsparung der Kosten für die ansonsten nötige Wärmevernichtung.

Auch Abwärme aus Rauchgasen von Bio-, Heiz- oder Heizkraftwerken und von Ammoniak-Kälteanlagen in der Lebensmittel-, Milch- und Fleischindustrie kann mit der geeigneten Wärmepumpe sinnvoll und gewinnbringend „doppelt“ genutzt werden: Bei all diesen Anwendungen wird sowohl die Heiz- als auch die Kühlfunktion der Wärmepumpe gleichzeitig genutzt.

In Kraftwerken und bei Fernheizungen sind die Hochtemperatur-Wärmepumpen im Einsatz, um beispielsweise aus zu kaltem Rücklauf wieder hohe Heizwassertemperaturen zu generieren und so die Kapazität des Netzes zu erweitern.

Naturgemäß ist die Haustechnik größerer Gebäude komplex gestaltet und somit muss die Wärmepumpe entsprechend fachgerecht in die Hydraulik und in das Regelkonzept eingebunden werden, um den größten Nutzen für den Betreiber zu ergeben.

Auch bei allen Prozessanwendungen ist viel Spezial-Know-how nötig, um die Wärmepumpe fachgerecht in die vorhandenen oder neu zu errichtenden Systeme einzuplanen. In allen Fällen stehen die Mitarbeiter der Ochsner Energie Technik mit kompetenter Fachberatung zur Seite und bieten entsprechende Planungsunterstützung, speziell bei der Ausarbeitung der Hydraulik- und Regelkonzepte.

Der Ochnser Kundendienst sorgt nicht nur für eine fachgerechte Inbetriebnahme, sondern auch für die Mithilfe bei der oftmals benötigten Betriebsoptimierung des Gesamtsystems.

Dipl.-Ing. ETH Karl Ochsner sen. ist Geschäftsführer

der neu gegründeten Ochsner Energie Technik GmbH. Bild: Ochsner