Photovoltaik : Dramatische Kürzung der Einspeisetarife droht
Die am 17.12.2013 durchgesickerten Infos hinsichtlich der Tarifvorstellungen für Photovoltaik sind für den Bundesverband Photovoltaik Austria (PVA) völlig inakzeptabel. Der vom Wirtschaftsministerium ausgearbeitete Entwurf sieht eine dramatische Kürzung der Einspeisetarife für die Photovoltaik vor und zwar von 18,12 Cent pro eingespeister kWh (plus 200,- Euro Investitionszuschuss pro kWp) auf 12,5 Cent (plus 200.- Euro IZ p. kWp). PVA-Präsident Dr. Hans Kronberger: „Die Modul- und Errichtungskosten sind im letzten Jahr kaum gefallen. Eine dramatische Absenkung in dieser Größenordnung ist daher in keiner Weise nachvollziehbar. Ich vermute, dass man durch die Tarifsenkung einen Ansturm auf die für 2. Jänner 2014, 10 Uhr geplante Ausschreibung verhindern will!"
Keine Förderung für Freiflächenanlagen?
Besonders empört sind die Errichter von Freiflächenanlagen, die mühsam und unter hohen Kosten sämtliche Genehmigungen eingeholt und Planungen durchgeführt haben. Das Wirtschaftsministerium plant Freiflächenanlagen vollkommen von der Förderung auszuschließen. „Es ist unverantwortlich zwei Wochen vor Ausschreibungsbeginn fertig geplante Anlagen von der Bewerbung auszuschließen. Eine solche Aktion müsste mindestens ein Jahr im Vorhinein angekündigt werden.“ Die maximale Anlagengröße soll laut Ministerium von 500 auf 350 kWp abgesenkt werden. Für kleine und mittlere Errichter kann diese Ho-ruck-Aktion ruinöse wirtschaftliche Folgen haben, da sie gutgläubig auf Rechtssicherheit kostspielige Vorleistungen erbracht haben. PVA-Präsident Dr. Hans Kronberger:
„Es ist unverantwortlich zwei Wochen vor
Ausschreibungsbeginn fertig geplante
Anlagen von der Bewerbung auszuschließen“. Bild: BV Photovoltaik Austria Der PVA bringt Verständnis auf, dass die zuständigen Minister (Reinhold Mitterlehner, Rudolf Hundstorfer, Andrä Rupprechter) in den Wahlkampf- und anschl. Regierungsbildungszeiten für Detailprobleme wenig Zeit hatten, „aber man kann jetzt nicht das Kind mit dem Bade ausschütten“, argumentiert der Verband. Hans Kronberger appelliert an die drei Minister, sich die Meinung der Betroffenen noch einmal anzuhören und noch eine Vernunftlösung zu treffen. Kronberger: „Am sinnvollsten wäre es gar keine Verordnung zu erlassen, dann trete die gesetzliche vorgegebene Reduktion von 8 Prozent in Kraft, mit der die PV-Wirtschaft leben könnte. Da diese Regelung bei den anderen erneuerbaren Energietechniken ohnehin vorgenommen wird, wäre damit die Schlechterstellung der Photovoltaik beseitigt.“
Runder Tisch?
Kronberger glaubt nicht, dass die geplanten Tarifkürzungen einen Ansturm am 2. Jänner 2014 verhindern werden, da die Genehmigungen bereits vorhanden sind, allerdings bestehe die Gefahr, dass ein tatsächlicher Ausbau aus Kostengründen nicht erfolgen werde. Gerade die beliebte und gleichzeitig erfolgreichste Energietechnik zur sauberen Energiebereitstellung in Österreich gewaltsam einzuschränken, sei ein falsches Signal, so PVA. Ein runder Tisch, möglichst früh im Jahr 2014, zur Erarbeitung einer Langzeitperspektive mit allen Beteiligten wäre wünschenswert.