Drei in eins : Diese Fassade ist gleichzeitig eine Klimaanlage

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In den vergangenen Jahren haben Energie-Experten des Südtiroler Forschungsinstituts Eurac Research und das Unternehmen Stahlbau Pichler mit Sitz in Bozen zusammengearbeitet um neue Fassadensysteme zu entwickeln, die Geräte zur Heizung, Kühlung und Belüftung in die Fassade integrieren. Nun wurde der Prototyp einer Fassade fertiggestellt. Räume können damit unabhängig voneinander und je nach Bedarf klimatisiert werden.

In vielen Bürogebäuden sorgt eine zentrale Lüftungsanlage am Dach für die nötige Frischluft, sperrige Heizkörper und Klimageräte für Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Das neu entwickelte System kombiniert alle drei Funktionen und wird in die Module einer vorgefertigten Fassade eingebaut. Jeder Raum hat somit sein eigenes Gerät. Wer das Büro nutzt, kann somit das Raumklima selber bestimmen.

Energieverbrauch sinkt um 40 Prozent

Wie die Tests und Simulationen der Forscher zeigten, reduziert das Gerät den Energieverbrauch für die Klimatisierung von Büros je nach klimatischen Bedingungen um 26 bis 40 Prozent: Der Stromverbrauch für die Lüftung sinkt, Wärme und Kälte können effizienter verteilt werden. Außerdem steigt die Luftqualität.

„Eine dezentralisierte Anlage benötigt weniger Komponenten als eine zentralisierte Anlage. Die Geräte sind in die Außenwand integriert und das Verteilungsnetz für Luft, Warm- und Kaltwasser kann reduziert werden und ist einfacher zu installieren“, erklärt Forscher Roberto Fedrizzi von Eurac Research. Das dezentrale System spare außerdem Kosten, so Fedrizzi: Beim Bau eines 15-stöckigen Gebäudes mit einer Fläche von rund 7.000 Quadratmetern könnten bis zu 45 Prozent der Installationskosten beziehungsweise sechs Prozent der gesamten Baukosten eingespart werden. „Nun beginnt die Phase der Industrialisierung, um die Fassade zu produzieren und auf den Markt bringen zu können“, sagt Hannes Market, Leiter des technischen Büros bei Stahlbau Pichler.

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