Was ist Mein Alpenstrom und was meinen Sie anders zu machen als die Konkurrenz?
Wir sind ein Ökostrom-Anbieter, der Haushalte und kleine Unternehmen mit Energie versorgt. Dafür haben wir zwei eigene Kleinwasserkraftwerke in der Mur und produzieren damit Strom für 20.000 österreichische Haushalte. Wir stellen den Qualitätsaspekt von Strom in den Vordergrund und machen bei dem alljährlichen Preisdumping der Stromanbieter nicht mit. Unsere Kunden legen Wert auf Nachhaltigkeit und treffen ihre Entscheidung nicht nur aufgrund des Preises. Wenn wir von Kunden gefragt werden, ob wir die billigsten sind, sagen wir ganz ehrlich nein und klären dann über die Herkunft und die Vorteile unseres Echtökostroms auf.
Was soll denn „echter Ökostrom“ sein?
Einige unserer Mitbewerber betreiben sogenanntes Grünwaschen von Strom. Das bedeutet, dass konventionelle Konzerne grüne Tochterfirmen gründen, die augenscheinlichen Ökostrom verkaufen. Das funktioniert folgendermaßen: Gerade in nordischen Ländern gibt es ja riesige Offshore-Windparks, die viel Ökostrom produzieren. Dieser wird aber teilweise als Graustrom weiterverkauft, da die Industrie keinen Aufpreis bezahlen möchte. Dort bleiben dann die Herkunftsnachweise des Ökostroms, die dann sehr günstig von Grünwäschern gekauft werden. So kann dieser Anbieter günstigen Graustrom an der Börse erwerben und ihn mit den Ökostrom-Herkunftsnachweisen aufpolieren.
Gibt es für den Kunden eine Möglichkeit, Grünwäscher zu identifizieren?
Für den Kunden ist es leider sehr schwierig, den Unterschied zu erkennen. Ein Indiz gibt es aber: Ist der Strom als Ökostrom gekennzeichnet, die Herkunftsnachweise kommen aber aus dem Ausland, dann sollte man diesen Anbieter hinterfragen. Die große Frage ist einfach: Warum ist das legal? Wir arbeiten deshalb im Moment auch mit einer wissenschaftlichen Einrichtung zusammen, um herauszufinden warum das damals so beschlossen wurde. Außerdem wollen wir ein Szenario aufbereiten, das zeigt, was wäre, wenn das Grünwaschen nicht mehr möglich wäre. Die Ergebnisse werden wir spätestens in einem Dreiviertel Jahr haben.
Sie haben ja vor kurzem gezeigt, wie einfach ein Strompreiskalkulator zu beeinflussen ist. Wie haben Sie das gemacht?
Bei unseren Mitbewerbern gibt es ja häufig einen Erstjahresrabatt, der dem Kunden im ersten Jahr einen sehr günstigen Strompreis anbietet. Nach einem Jahr verfällt dieser Rabatt dann und der Strom wird deutlich teurer. Vergisst man also nach einem Jahr zu wechseln, geht die Masche dieser Anbieter auf und die Kunden zahlen deutlich mehr. Da wir unsere Kunden lange binden und ein gutes Verhältnis zu ihnen aufbauen wollen, gibt es diesen Erstjahresrabatt bei uns nicht. Deshalb waren wir bei den Strompreiskalkulatoren auch immer unter den letzten und damit teuersten Anbietern. Mitte Jänner haben wir deshalb das Projekt Mein Alpenstrom LV gestartet. LV steht für Lockvogel. Wir haben nur für diesen einen Tag einen Erstjahresrabatt angeboten und waren sofort auf Platz eins der günstigen Anbieter.