Fassadenbegrünung : Die größte Grünfassade Europas ist fertig – so nützlich wie 80 Laubbäume

DEU Deutschland D?sseldorf Nordrhein-Westfalen Stadtbezirk 01
© Ulrike Fischer, CC BY-SA 4.0, https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6-Bogen#/media/Datei:2020-05-29_Ingenhoven-Tal_in_D%C3%BCsseldorf_im_Bau,_Beschneidung_der_Hainbuchenhecken,_Blick_vom_Breuninger_3.jpg

Europas größte Grünfassade ist praktisch fertiggestellt. Es ist der Kö-Bogen II in Düsseldorf, ein Retail- und Bürogebäude bei einer der Haupteinkaufsstraßen der Stadt, dessen Wände und Dach mit 30.000 Hainbuchen bestückt ist. Insgesamt ergeben die Pflanzen eine Länge von acht Kilometern oder eine Fläche von mehr als vier Fußballfelder.

Die Hecken der Hainbuchen sollen einen Klimaeffekt so groß wie der von 80 großen Laubbäumen bringen. Ohne die Begrünung könnte sich die Fassade bei intensiver Sonneneinstrahlung auf bis zu 70 Grad aufheizen, die Wärme würde dann in die Luft abgegeben werden. Die Pflanzen schützen den Bau vor Sonneneinstrahlung und damit Erwärmung. Über ihre Blätter geben sie Feuchtigkeit in die Luft ab, was einen Kühlungseffekt hat. Fast die Hälfte der Sonnenenergie wird so in Wasserdampf umgewandelt.

https://youtu.be/6rRns-oaJR0

Das Design für das Projekt stammt von ingenhoven architects aus Düsseldorf. Die Begrünung war von Anfang an ein zentrales Element, das die Innenstadt nachhaltiger gestalten sollte.

Wie vier Fußballfelder

Die Hainbuche wurde bewusst gewählt, es hätte nicht irgendeine Pflanze werden können. Sie sollte eine Laubpflanze sein, viel CO2 aufnehmen können, heimisch und nicht giftig sein. Neben der CO2-Aufnahme binden die Blätter außerdem Feinstaub und produzieren Sauerstoff.

https://youtu.be/3yj_mc50LMQ

Für die kommenden 99 Jahre wurde ein Pflegekonzept für die Pflanzen zwischen der Stadt und den Investoren – Centrum und der B&L Gruppe – des Baus vereinbart. Das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Leonhards wird mit der Pflege betraut, die Pflanzen werden das ganze Jahr über eine Bewässerungsanlage versorgt.

Ein paarmal pro Jahr müssen die Pflanzen per Hand gestutzt werden, da sie sich stark ineinander verschlingen. Das liegt auch daran, dass die Hainbuche ein robustes, schnell gedeihendes Gewächs ist – aber nicht zuletzt deswegen wurde sie auch für diesen nachhaltigen, wichtigen Job auserkoren.