Zuweilen werden sich Besucher der Standorte von EBM Papst vielleicht ein wenig wundern, wenn da junge Menschen, ausgestattet mit Wärmebildkameras und Druckluftmessgeräten durch die Flure laufen und offenbar auf der Suche nach etwas sind. Sind sie auch. Denn die jungen Menschen sind Auszubildende und als Energiescouts auf der Jagd nach Energiesparmöglichkeiten. Vor sieben Jahren hat das Programm mit einer kleinen Gruppe junger Mitarbeiter begonnen, mittlerweile ist das Programm fester Bestandteil der Unternehmenskultur und sehr bilanzfreundlich: in den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen damit über eine Million Euro an Energiekosten sparen.
Gerade zur Weltklimakonferenz COP23, die derzeit in Bonn stattfindet, erwarten Unternehmen den Echoraum der Weltöffentlichkeit für ihre manchmal vermeintlichen und manchmal tatsächlichen Bemühungen um Klimaschutz und Energiewende. Bei EBM Papst jedenfalls sind Klimaziele und unternehmerische Ziele durchaus nahe zueinander angesiedelt. "Unsere Strategie ist es, dass jedes unserer neuen Produkte seinen Vorgänger ökonomisch und ökologisch übertreffen muss", so Unternehmenschef Stefan Brandl.
Die Strategie fügt sich gut in die Unterstützung des Unternehmens für die Ökodesign-Verordnung der EU ein. Die nämlich trage nach Ansicht Brandls zu einem fairen Wettbewerb bei und schütze die europäische Industrie vor billigen und ineffizienten Produkten, weil auch Geräte aus Drittländern mit entsprechend effizienten Komponenten ausgestattet werden müssen: die Verordnung nämlich gilt sowohl für Standalone-Ventilatoren wie auch für solche, die in andere Geräte verbaut werden. Das sorge dafür, dass Energiefresser vom Markt verschwinden werden, weil ja ein Gerät nur so effizient wie seine Komponenten sein könne, hofft man bei EBM Papst. Eine andere Hoffnung: durch die Richtlinie würden Konsumenten auch verstärkt energieeffiziente Produkte nachfragen.
Eine wesentliche Rolle bei der Bekämpfung des Kimawandels spielen aber Heizen und Wärme - auch im privaten Bereich. "Neben der Industrie ist der private Haushalt der größte Verbraucher von Strom, Gas und Heizöl. Die Energiewende muss auch zur Aufgabe werden", so Brandl.