PODIUMSDISKUSSION : Der Weg zum besseren Gebäude

Diskutierten über Wege zum besseren Gebäude (v.l.):

Siegfried Gaida (Thermokon/TGA Gruppe),

Ing. Peter Kovacs (Facility Management Austria),

DI(FH) DI DI Sarah Maria Richter (Moderatorin),

Ing. Karl Palmstorfer (TROX Austria/ TGA Gruppe),

Ing. Alexander Riemer, MBA (Alukönigstahl/TGA Gruppe),

DI (FH) Christian Pillwein (Beckhoff/ TGA Gruppe). Bild: HLK/Herrmann

Vorab-Info zur „TGA Gruppe“: Sie ist eine neutrale Plattform, die sich der Entwicklung von Lösungsansätzen für bessere Gebäude widmet, dabei den Austausch mit unterschiedlichen Branchenteilnehmern pflegt und Wege zur Umsetzung in die Realität aufzeigt. In Kooperation mit Branchenteilnehmern entwickelt die TGA Gruppe, bei der die HLK Medienpartner ist, z. B. die „13 Gebote der Gebäudeplanung“.

Seit Herbst 2016 firmiert die TGA Gruppe unter dem Dach der Facility Management Austria (FMA). Um weiter am Ziel, nämlich „Wege zum besseren Gebäude“ aufzuzeigen, zu arbeiten, lud die FMA TGA Gruppe am 30. Jänner 2017 in den Festsaal der Landesinnung Bau in Wien zur Podiumsdiskussion. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der IG Innovative Gebäude und der ÖGNI statt. Von Ing. Peter Kovacs (Vorstandsvorsitzender Stv. der FMA), Arch. DI Johannes Kislinger (Vorstandsvorsitzender Innovative Gebäude Österreich) und Peter Engert (Geschäftsführer der ÖGNI) wurden rund 80 Gäste im schönen Festsaal begrüßt.

Am Podium diskutierten die Mitglieder der TGA-Gruppe: Siegfried Gaida (Fa. Thermokon), Christian Pillwein (Beckhoff), Alexander Riemer (Alukönigstahl) und Karl Palmstorfer (TROX Austria). Moderiert wurde die Diskussion von Sarah Maria Richter, Geschäftsführerin Innovative Gebäude Österreich.

FM unbedingt bei Gebäudeplanung einbeziehen

Im Zuge dieser Podiumsdiskussion sowie durch die jahrzehntelange Erfahrung der TGA Gruppe hat sich gezeigt, dass bereits bei Planung von neuen Gebäuden der Nutzer und das Facility Management in den gesamten Gestaltungsprozess miteingebunden werden sollten (soweit dies bei den Nutzern so früh schon möglich ist). Facility Management-Kosten werden heutzutage leider oftmals noch außer Acht gelassen und die Lebenszykluskosten erhöhen sich dadurch erheblich.

Je früher Nutzer und Facility Manager miteinbezogen werden würden, desto „lebenswertere“ Gebäude könnten langfristig gebaut werden. Denn es sollte der Mehrwert für den Nutzer, Wohlbefinden des Menschen, sowie die Lebenszykluskosten des Gebäudes im Vordergrund stehen. Herausfordernd wird dabei die Umsetzung bei Objekten ohne einen bekannten Mieter/Nutzer.

Über den Tellerrand blicken

Wichtig ist auch dabei das Silo-Denken aufzubrechen, das heißt: Jeder (Bauherr, Architekt, Planer, Anlagenbauer, Gebäudetechniklieferant) sollte sich in der Bauplanung gegenseitig unterstützen und im laufenden Austausch sein. Die gemeinsame Zieldefinition sollte auch von allen Beteiligten gemeinsam verfolgt werden. Dabei kann der Planungsprozess durch entsprechende Gebäudezertifizierungen unterstützt werden, denn die Zertifizierungen verlangen einen Prozess welcher dies unterstützt.

Durch die gewünschte frühere Einbindung des Facility Managers, wird dieser zukünftig eine andere Rolle einnehmen als bisher, da er nicht nur den Nutzer widerspiegelt, sondern er wird genau wissen müssen, worauf in der Gebäudetechnik, bei der IT und Sicherheit geachtet werden muss. Hier wäre eine erweiterte Ausbildung des Facility Managers wünschenswert, hörte man bei der (Podiums)Diskussion.

Spannungsfeld Gesetze/Normen/Richtlinien

Außerdem gibt es ein Spannungsfeld zwischen Gesetzen und Normen: zum einen sind diese für das Wohl des Bürgers sicher gut und wichtig; auf der anderen Seite verhindern Normen/Gesetze/Richtlinien neue Technologien in der Gebäudetechnik bzw. verteuern die Technik und damit ein Gebäude. Hier müsste man sich von gesetzlicher Seite auf die Schaffung von Rahmenbedingungen beschränken wie z.B. Zieldefinition, Mess- und Kennzahlen etc., um die technologischen Lösungen in Zukunft nicht einzuschränken. Weiteres erschwert die öffentliche Vergabe das Arbeiten mit neuen Technologien, da eine Kommunikation zwischen Architekt und Industrie nicht gewünscht ist.

Die TGA Gruppe empfiehlt daher, dass man sich sehr wohl mit den neuen Technologien beschäftigen kann, aber die Ausschreibung nur mit gewünschten Funktionen versieht und nicht mit Produkteigenschaften.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Zusammengefasst brachte die Podiumsdiskussion neue und bekannte Erkenntnisse zum Vorschein, die langfristig zu nachhaltigeren Gebäuden, Reduzierung der Lebenszykluskosten und spürbarem Wohlbefinden für den Menschen führen sollen. Die Umsetzung in der Branche wird noch ein langer Weg sein –aber auch der längste Weg, beginnt mit dem ersten Schritt. Die Podiumsdiskussion war ein weiterer Schritt am Weg zu besseren Gebäuden.

„Ich bin sehr stolz darauf mit der TGA-Gruppe, an den Werten Wohlbefinden, Sicherheit und Nachhaltigkeit arbeiten zu können, denn für unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter stehen diese an oberster Stelle. In dieser Gruppe arbeiten wir alle gemeinsam daran, diese Werte unserer Branche bewusst zu machen, weil uns auch die nächsten Generationen sehr am Herzen liegen“, meint Karl Palmstorfer über die Werte von TROX Austria und der TGA-Gruppe.

Diese Podiumsdiskussion war der Start für die gemeinsame Zusammenarbeit der TGA Gruppe in der FMA. Zukünftig will man gemeinsam Lösungsansätze entwickeln, um bessere Gebäude durch effizient eingesetzte Technik, optimierte Prozesse und bessere Kommunikation zu erlangen. Es soll ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingeleitet werden, wobei die durch die TGA Gruppe erarbeiteten „13 Gebote der Gebäudeplanung“ ein unterstützendes Werkzeug sind. Rund 80 Gäste lauschten der spannenden

Podiumsdiskussion „Der Weg zum besseren Gebäude“

im Festsaal der Bauinnung in Wien und

diskutierten anschließen selbst mit. Bild: HLK/Herrmann