Energiewende : Das ist die Gewinnerin des AIT Poster Award 2020

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© AIT / Christian Husar

Die Forschung am AIT Austrian Institute of Technology basiert auf den innovativen Ideen unserer klugen Köpfe. Aber auch die beste Forschung soll nicht dem Selbstzweck dienen, sondern braucht wirtschaftliches Verwertungspotenzial. Deshalb kooperiert das AIT im Rahmen des jährlichen Poster Awards bereits seit 2010 mit den niederösterreichischen Förderagenturen tecnet equity und accent. Das Ziel: Junge WissenschaftlerInnen für den Markt begeistern und sie bei der wirtschaftsnahen Umsetzung ihrer Projekte unterstützen.

Mit dem Poster Award hat das AIT in den vergangenen Jahren mehr als 200 junge Talente gefördert; einige von ihnen haben inzwischen erfolgreich eigene Start-ups aufgebaut. Auch in diesem Jahr haben 18 DiplomandInnen, DoktorandInnen und Junior Scientists aus sechs unserer insgesamt acht Center am Wettbewerb teilgenommen. „Für Forschungseinrichtungen geht es immer mehr darum, Talente zu finden und gezielt zu fördern. Förderung bedeutet für uns, unsere jungen WissenschaftlerInnen früh auf die zahlreichen Verwertungsmöglichkeiten ihrer Projekte aufmerksam zu machen“, bringt Wolfgang Knoll, AIT Managing Director, den Zweck der Initiative auf den Punkt.

Wirtschaftliches Verwertungspotential früh erkennen und voll ausschöpfen

Der Poster Award wäre ohne das Know-how unserer Partner tecnet und accent nicht möglich. „Wir helfen den AIT WissenschaftlerInnen bei der Entwicklung einer passenden Verwertungsstrategie und einer geeigneten Finanzierung. Das Wissen um die ökonomische Verwertbarkeit von Forschung soll bei jungen Talenten so früh wie möglich verankert werden“, erklärt Doris Agneter, Geschäftsführerin der Tecnet Equity.

„Die beste wissenschaftliche Arbeit nutzt nichts, wenn sie nicht so präsentiert wird, dass auch die Wirtschaft ihr Potenzial erkennt“, ergänzt Michael Moll, Geschäftsführer von Accent. „Als Förder- und Beratungseinrichtung spezialisieren wir uns auf die Unterstützung von technologieorientierten, forschungsintensiven Start-Ups.“

Innovative Konzepte zur Energiewende

Ein zentraler Aspekt der Energiewende ist, dass private Haushalte vom rein passiven Verbraucher immer mehr zum Prosumer werden. Der erste Platz des diesjährige AIT Poster Awards, dotiert mit einem Preisgeld von 1.500 Euro, ging an Regina Hemm aus dem Center for Energy. Mit ihrer Arbeit „Prosumer flexibilities to electricity markets“ hat Hemm einen innovativen Ansatz für eine intelligente Schnittstelle zwischen Prosumern und Stromlieferanten vorgestellt. Die Plattform steuert automatisch die Interaktion zwischen Prosumern und Energielieferanten und bündelt Energiekomponenten so geschickt, dass sie am Spot- und Regelenergiemarkt erfolgreich bestehen können. Dank dieser Schnittstelle können sich Privathaushalte zukünftig am kurzfristigen Handel mit Strom beteiligen.

https://youtu.be/niWX0MSh1Tw Wie aus VerbraucherInnen Prosumer werden, erklärt Barbara Schmidt von Österreichs Energie im HLK-Interview.

Der zweite Platz des AIT Poster Awards mit einem Preisgeld von 1.000 Euro ging an Andreas Ziegl aus dem Center for Health & Bioresources. Der Biomedizintechniker beschäftigt sich am Standort Graz in Kooperation mit den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz und der Medizinischen Universität Graz mit dem Timed Up-and-Go (TUG) Tool. Das Gerät misst völlig autonom jene Zeit, die eine Person benötigt, um sich von einem Stuhl drei Meter zu entfernen, umzudrehen und wieder zurück zum Stuhl zu gehen und dient als Basis dafür, das Sturzrisiko älterer Menschen zu bewerten. Ein Patent für das Tool wurde bereits erteilt, ein weiteres angemeldet.

Der dritte Platz mit einem Preisgeld von 500 Euro ging an Theresa Fink aus dem Center for Energy. Die Architektin arbeitet im City Intelligence Lab des AIT an integrierten Stadtplanungslösungen durch digitale Modellierung. Hier werden die „Städte der Zukunft“ geplant, in dem die komplexen Auswirkungen der Planung auf Wirtschaft, Umwelt oder Mobilität transparent und sofort sichtbar gemacht werden können. Dabei kommen Schlüsseltechnologien wie Augmented Reality (AR) oder Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, um physikalische Berechnungen und komplexe Simulationen zu erstellen und zu visualisieren. Dank modernster Technik teilt Fink ihre digitalen Entwürfe mit Projektpartnern auf der ganzen Welt.