Green Energy Lab : Das ist das bisher größte nationale Innovationsprojekt für grüne Energie

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Um die Energiewende rasch voranzutreiben, braucht es dringend neue Technologien, um den Anteil der Erneuerbaren auszuweiten. Österreich startet deshalb nun das bisher größte nationale Innovationsprojekt für grüne Energie und setzt Maßstäbe für die Energie- und Mobilitätszukunft. Das Green Energy Lab ist die größte der insgesamt drei Vorzeigeregionen und erstreckt sich über die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark. Ziel ist, die bereits vorhandenen Technologien zu bündeln, sie mit neuen, innovativen Ideen anzureichern und Lösungen für die Herausforderungen am Weg zwischen Energieerzeugern und Endkunden zu realisieren. Die Markteinführung neuer Technologien, Produkte und Services wird dadurch beschleunigt.

Green Energy Lab

Über 55 Unternehmens- und Forschungspartner nehmen zum Start in insgesamt neun Projekten am Green Energy Lab teil. Dieses wird von Energie Burgenland, Energie Steiermark, EVN und Wien Energie getragen sowie von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich und dem steirischen Green Tech Cluster unterstützt. Bereits jetzt befindet sich in den vier Bundesländern der Ostregion der bei weitem höchste Anteil an fluktuierender erneuerbarer Energieerzeugung in Österreich.

Christian Panzer, Sprecher der Forschungsinitiative Green Energy Lab: „Es geht darum, die Herausforderungen dieser Region zu bewältigen, denn hier gibt es einerseits große Ballungszentren aber auch weitläufige ländliche Gebiete. Überschüssiger Windstrom, der nicht gespeichert werden kann, muss beispielsweise vom Land in die Städte gebracht werden – sei es als Strom oder umgewandelt in erneuerbare Wärme. Die dazu notwendigen erprobten sowie ganz neuen Technologien und Anwendungen werden im Green Energy Lab realisiert und gewinnbringend gebündelt.“

Innovation Lab als Dreh- und Angelpunkt

Herzstück des Green Energy Lab ist das Innovation Lab. Hier werden nach einem eigens entwickelten Open Innovation Ansatz neue Ideen generiert und evaluiert, Informationen und Expertenwissen gekoppelt und der Fokus auf das Zusammenwirken aller Akteure gelegt. Alle Projektergebnisse fließen in eine gemeinsame Open Data-Plattform ein, die die Daten aus den Projekten aufbereitet und den Konsumenten unmittelbar einbindet. Die Inhalte sind vielschichtig: von der Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch über die Energiespeicherung bis hin zum Einsatz neuer digitaler Werkzeuge für die Energieraumplanung. So werden etwa Second Life Batterie-Systeme zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit und Weiterverwendbarkeit alter E-Auto-Batterien entwickelt, neue Einsatzmöglichkeiten hocheffizienter Wärmepumpentechnologie geprüft oder die Blockchain-Technologie für Energieanwendungen getestet.

Wien setzt auf Forschung zu regenerativen Wärme-Lösungen

Das größte Projekt, Thermaflex, untersucht die Potenziale für Effizienzsteigerungen im Bereich Fernwärme anhand unterschiedlicher Technologien und Testfälle und verbindet dabei ganze 26 Partner von Industrie, Technologie, Forschung bis hin zu regionalen und kommunalen Organisationen. In diesem Bereich bringt vor allem Wien die Expertise im Bereich Fernwärme im Green Energy Lab ein und zeigt, wie thermische Energie so flexibel wie möglich im zukünftigen erneuerbaren Energiesystem eingesetzt werden kann. In den Forschungsprojekten werden auch Nutzer-Anwendungen auf die Probe gestellt: Maßnahmen und Anreize zur aktiven Bereitstellung von Flexibilitäten werden optimiert.

Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke: „Regenerative Wärme-Erzeugung ist ein wesentlicher Schlüssel, um die CO2-Emissionen in Wien weiter zu reduzieren. Wir sind hier mit der Fernwärme schon sehr gut dabei. Mit dem Projekt Green Energy Lab schaffen wir Möglichkeiten für innovative Gesamtlösungen über Ländergrenzen hinaus.“

Eines der geplanten Demonstrationsvorhaben unter Federführung von Wien Energie liegt etwa in der Müllverbrennungsanlage Spittelau. Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe soll dort zusätzlich Abwärme für die direkte Einspeisung ins Fernwärmenetz nutzbar machen. Abwärme auf niedrigem Temperaturniveau wird – unter Einbezug der Erkenntnisse aus dem Test verschiedener Betriebsstrategien – optimiert und effizient genutzt. Das Demo-Projekt soll so entwickelt werden, dass es bei Erfolg auch auf andere Standorte angewandt werden kann.

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