Versorgungs- statt Coronakrise? : Coronavirus steigert Heizöl-Nachfrage
Die Heizölnachfrage in Österreich ist angesichts niedriger Preise und den Umständen aufgrund des Coronavirus aktuell hoch. Derzeit decken sich sehr viele Ölheizungsbesitzer mit Heizöl ein. Ein Grund dafür liege im niedrigen Preis, der zur Zeit auf dem Niveau des Jahres 2017 sei, so Jürgen Roth, Obmann des Energiehandels-Fachverbands in einem Statement zur APA.
Versorgung ist sicher
Der momentane Preis sei sehr attraktiv für die Kunden. Möglicherweise spiele auch das subjektive Gefühl der Versorgungsicherheit aufgrund der jetzigen Situation ein Rolle. "Die Versorgungssicherheit ist langfristig garantiert", wird betont. "Die Tanks sind derzeit gut gefüllt, es besteht kein Grund zur Sorge, dass es zu Lieferengpässen kommen könnte", so Roth. "Wir versichern und garantieren den Konsumenten Versorgungssicherheit mit einem Produkt", das seit 60 Jahren erfolgreich und problemlos funktioniert und zwei Millionen Österreicher mit Wärme und Warmwasser auf eigenen Vorrat auch in Krisenzeiten versorge.
Aufgrund der sogenannten "Pflichtnotstandreserve" sei die Versorgungssicherheit in Österreich garantiert. Sie schreibt der österreichischen Mineralölwirtschaft eine Bevorratung von Mineralölprodukten vor und legt genau fest, welche Pflichtvorräte für den Krisenfall zur Verfügung stehen müssen. Neben dieser Reserve gebe es ausreichend Heizöl bei den Händlern und die Kunden hätten sich ebenfalls gut eingedeckt. Daher sei die Versorgung über viele Monate hinweg garantiert. Zudem werde ständig nachgeliefert.
Der Jänner und Februar seien von der Nachfrage her auf Vorjahresniveau gewesen, im März seien aufgrund der Kombination von sehr günstigen Preisen und dem Sicherheitsgefühl für Wärme auf Vorrat, die Verkäufe extrem nach oben gegangen, die Auslieferungen werden noch dauern, in Notfällen liefere der Energiehandel umgehend.
Laut Österreichischer Energieagentur ist der Heizölpreis im Zuge des Ölpreisverfalls seit Jänner bis jetzt um rund ein Fünftel gesunken, seit Anfang März jedoch nur mehr um vier Prozent. Mitte März lag der Durchschnittspreis nach Angaben auf der Homepage des Fachverbandes Mineralölindustrie bei 65 Cent je Liter. Der Heizölpreis hängt eng mit dem Rohölpreis zusammen, der seit Jänner drastisch eingebrochen ist. (apa/red)