COVID-19 : Coronavirus soll an schlechtem Kerosin-Geschäft der OMV Schuld sein

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Beim Öl- und Gasriesen OMV läuft durch die Coronavirus-Krise das Geschäft bei Flugbenzin "extrem schlecht", sagt Konzernchef Rainer Seele in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Nicht nur die Airlines würden leiden, auch die Raffinerien. "Die Rohölnachfrage ist deutlich zurückgegangen", so Seele.

Kerosin wolle die OMV künftig aus Kunststoffabfall erzeugen - sowie auch hochwertige petrochemische Produkte, sagte der Konzernchef. "Wir werden uns intensiv mit synthetischen Kraftstoffen beschäftigen", erklärte Seele in dem Interview. Schon vorigen Sommer hatte er gesagt, dass die OMV aus Erdöl in Zukunft weniger Kraftstoffe machen würde, dass man sich aber wesentlich stärker Richtung Kerosin orientieren werde.

Von 500.000 auf 600.000 Fass pro Tag bis 2025

Beim Kunststoff-Recycling, das zu einem neuen Geschäftsfeld des Konzerns werden soll, sagte Seele, dass es heuer ums Höher-Skalieren gehe: "Der nächste Schritt ist eine 20.000-Tonnen-Anlage. Im Endausbau 2025 soll es eine 200.000 Tonnen-Anlage sein." Das Ziel, die Produktion des Konzerns von 500.000 Fass am Tag auf 600.000 im Jahr 2025 zu steigern, bleibe aufrecht, sagte der OMV-Chef. Voraussetzung dafür sei die Umsetzung der Projekte Achimov in Russland und Neptun in Rumänien.

Die geringe Umsetzung von Klimazielen in der Vergangenheit sollte alle veranlassen, kurzfristig Maßnahmen für eine Trendwende zu setzen, meinte Seele. Die "kurzfristige Chance", die es gebe, sei eine "verstärkte Umstellung von Kohle auf Erdgas". Das biete Versorgungssicherheit beim verstärkten Ausbau der erneuerbaren Kapazitäten in der Stromerzeugung. Bei der geplanten Halbierung des CO2-Ausstoßes in der Förderung der OMV gehe es um "über eine Million Tonnen". Die gesamten Emissionen der OMV über die reine Förderung hinaus bezifferte Seele mit "etwa elf Millionen Tonnen". (apa/red)