Energie : Coronakrise führt zu Investitionseinbruch im Energiesektor

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© Tom Bayer - stock.adobe.com

Die Coronakrise führt dazu, dass deutlich weniger Geld in den Energiesektor investiert wird. Das behindert einerseits den Umbau zu erneuerbaren Energieträgern, andererseits drohen auch im fossilen Bereich kurzfristig Knappheiten, schreibt die Internationale Energieagentur IEA.

Anfang 2020 ging die IEA noch davon aus, dass die Investitionen in den Energiesektor heuer um zwei Prozent steigen werden. Nun wird aber ein Rückgang um 20 Prozent oder fast 400 Milliarden Dollar (366 Milliarden Euro) im Vergleich zu 2019 erwartet, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten World Energy Investment 2020 Report.

Wurden 2014 noch drei Prozent der Wirtschaftsleistung weltweit in den Energiesektor investiert, werden es heuer weniger als zwei Prozent sein. Das sei zwar teilweise auf das Ende des Booms im Öl- und Gasbereich zurückzuführen, es zeige aber auch den mangelnde Willen in saubere Energie zu investieren und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Ausbau-Ziele in Gefahr

In den vergangenen Jahren wurden jeweils etwa 600 Milliarden Dollar in saubere Energie investiert. Dank höherer Effizienz bedeutete das einen stetigen Anstieg bei der installierten Solar- und Windenergie. Heuer wird der Betrag deutlich fallen, er müsste sich aber bis zum Ende des Jahrzehnts verdoppeln, um die Ziele der IEA zu erreichen.

Investitionen in Wind- und Solarenergie dürften heuer auf das Niveau von 2017 zurückgehen. In den Ausbau erneuerbarer Energiequellen dürften heuer zehn Prozent weniger Geld fließen als im Vorjahr, damit dürften weniger neue Kapazitäten dazukommen als 2019. Auch die Investitionen in das Stromnetz dürften heuer um neun Prozent fallen, zusätzlich zu einem Rückgang von sieben Prozent, den es bereits 2019 gab.

In der Kohleindustrie sind die Investitionen sogar um 80 Prozent eingebrochen - dank einer raschen Erholung in China wird sich die Zahl der Kohlekraftwerke aber weiter deutlich erhöhen, heißt es in dem Bericht der IEA. Im Erdölsektor dürften die Investitionen um ein Drittel zurückgehen, beim Fracking sogar um die Hälfte. Bleiben die Investitionen auf dem Niveau von 2020, dann würden 2025 um fast neun Millionen Fass Öl pro Tag weniger gefördert werden als bisher erwartet, was zu Knappheiten führen könnte.

Die Analyse der Daten habe gezeigt, dass ein Land im vollen Lockdown um etwa 25 Prozent weniger Energie verbraucht, im teilweisen Lockdown liegt der Rückgang bei 18 Prozent. Diese Entwicklung führt bei den Energieproduzenten zu massiven Einnahmenausfällen. (apa/red)