Dämmung : Cellulose wird bei der Dämmung unterschätzt

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Gebäude sind für rund 30 Prozent des gesamten Jahresenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Vor allem ältere und unsanierte Gebäude haben aufgrund unzureichender Dämmung oft keine gute Ökobilanz. Dabei ist besonders der ökologische Fußabdruck der eingesetzten Produkte wichtig, um die geplante Verringerung des CO2-Ausstoßes um 55 Prozent bis 2030 zu erreichen.

Für den ökologischen Fußabdruck steht der gesamte Lebenszyklus auf dem Prüfstand – von der Herstellung bis hin zur Entsorgung. Besonders gut schneidet dabei der Dämmstoff Cellulose ab. Laut einer VDI-Analyse, die im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit durchgeführt wurde, ist der Energiebedarf bei der Herstellung von losen Zellulosefasern im Vergleich zu den wichtigsten anderen Dämmstoffen „mit Abstand am geringsten“.

„Bezogen auf die Nutzungsdauer wird bei einer Dämmung aus Cellulose wesentlich mehr Energie eingespart als für Herstellung, Transport und einer etwaigen Entsorgung eingesetzt wird“, erklärt Marcel Bailey, Geschäftsführer von Climacell, einem der führenden Hersteller für Cellulosedämmung. Cellulose besitzt zudem eine positive CO2-Bilanz. Es wird mehr CO2 eingespart als bei der Herstellung aufgewendet wird und bei einem Rückbau oder einer Modernisierung lassen sich die Fasern häufig ausbauen und weiterverwenden.

Zur Anwendung kommt das Recyclingprodukt sowohl im Bestands- als auch im Neubau. Mit Cellulose kann überall gedämmt werden: vom Dach über die Innen- und Außenwände bis hin zum Boden. Durch das Einblasen des losen Dämmstoffs ist ein fugenloses Dämmen ohne Wärmebrücken möglich. Die vollständige Hohlraumfüllung sorgt auch für einen hervorragenden Schallschutz. Zudem sorgt die Cellulosedämmung für ein ausgeglichenes Raumklima, indem sie die überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnimmt und bei Bedarf wieder abgibt