Windkraft steigt : 2017 war ein herausragendes Windjahr
Um 17 Prozent hat sich die Windstrommenge im vergangenen Jahr gesteigert. Das geht nun aus dem vor kurzem veröffentlichten Ökostrombericht hervor. In Summe handelt es sich um 5,7 Terawattstunden geförderten Windstrom. Zusätzlich sind bereits Windräder mit einer Leistung von 600 Megawatt nicht mehr in der Förderung und verkaufen ihren Windstrom am Strommarkt. So konnten letztes Jahr in Summe fast sieben Terawattstunden Windstrom erzeugt werden, was elf Prozent des österreichischen Stromverbrauches entspricht. „Es freut mich, dass die Windkraft eine der wichtigsten Stromquellen geworden ist“, berichtet Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und führt weiter aus: „Letztes Jahr war ein ausgesprochen gutes Windjahr, das deutlich über dem Durchschnitt gelegen ist.“
Anzahl der geförderten Windräder geht zurück
„Das tolle Jahresergebnis der Windkraft ist leider nur eine Seite der Medaille, denn die Anzahl der in Österreich geförderten Windräder nimmt Jahr für Jahr ab“, so Moidl. Wurden vor vier Jahren noch über 140 neue Anlagen in einem Jahr errichtet, sind es dieses Jahr nur noch 70 Anlagen. Im Jahr 2015 wurden noch 988 Windräder gefördert. 2019 werden es nur mehr 799, also 20 Prozent weniger, sein. „Das heißt es werden weniger neue Windräder errichtet als alte Anlagen aus der Förderung fallen, und das seit 2015“, erklärt Moidl und ergänzt: „Hier bedarf es dringend ein Gegensteuern mit einem wirksamen neuen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz und einer Regelung für die sofortige Umsetzung von bereits bewilligten Projekten, damit dieser Trend aufgehalten werden kann. Wir müssen dringend beim Ausbau der Windkraft wieder an die Größenordnung unserer ausbaustarken Jahre herankommen.“
500 Megawatt neue Windkraftleistung pro Jahr nötig
Um das Ziel 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung erreichen zu können ist ein Windkraftausbau von 120 Windrädern mit einer Leistung von 500 Megwatt pro Jahr nötig. Bis 2030 kann so die Windkraft mit einer Gesamtleistung von 7.500 Megawatt 22,5 Terawattstunden Strom erzeugen und mehr als ein Viertel des Stromverbrauches abdecken. „Dies ist aber nur dann möglich, wenn das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz diesen Ausbau, den wir 2014 bereits einmal erreicht hatten, im nächsten Jahrzehnt auch ermöglicht und verstetigen kann“, erklärt Moidl und ergänzt abschließend: „Aus den Erfahrungen in Europa ist dabei eines klar: Die Festlegung der Förderung muss administrativ vergeben werden. Mit Ausschreibungen bei der Windkraft sind, wie viele internationale Erfahrungen zeigen, die Ziele unerreichbar.“